Je zwei Mitarbeiter der Dortmunder Feuerwehr und des Tierheims rückten am Dienstagmorgen (5.8.) um 7.30 Uhr mit Keschern zu einer Wohnung in Lütgendortmund an. Die Frau, die in der Wohnung lebte, war gestorben. Doch in ihren vier Wänden hatte sie Wellensittiche gehortet.
125 Vögel flogen frei durch die Wohnung, wenn sie nicht gerade in ihrer Voliere saßen. Sie galt es einzufangen. Nach knapp zwei Stunden waren alle Wellensittiche im Tiermobil und wurden ins Tierheim gebracht.
Dort hatten die Tierpfleger schnell die große Voliere vorbereitet. Nach Auskunft von Stadtsprecherin Anke Widow wurden fünf Vögel vom Tierarzt untersucht, alle anderen Vögel sind wohlauf.
Asyl könnte länger dauern
Die Dortmunder Tierschutzorganisation „Arche90“, die zunächst von der Feuerwehr um Fanghilfe gebeten worden war, hat sich bereits um Pflegeplätze für die Wellensittiche bemüht – und ist fündig geworden.
„Jemand in Niedersachsen hat eine komplette Voliere frei mit 120 Plätzen“, so Arche-Sprecherin Gaby Bayer. An anderer Stelle gebe es eine weitere Unterbringungsmöglichkeit für 20 Vögel. Bayer: „Man würde das gewuppt kriegen und wir hätten erst mal alle Tiere artgerecht untergebracht.“
„Arche90“ hat die Kontakte an der Veterinäramt weitergegeben, trotzdem könnte das Tierheimasyl länger dauern; denn so einfach ist das nicht mit der Vermittlung. Stadtsprecherin Widow: „Eine Vermittlung der Tiere ist zurzeit nicht möglich, da erst die möglichen Erbinnen und Erben der Verstorbenen ermittelt werden müssen.“
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