Zweifel, Skepsis, Unglaube Reaktionen auf „Gefahrenräume“ bei Dorstener Veranstaltungen

Skepsis und Unglaube: Reaktionen auf „Gefahrenräume“ bei Veranstaltungen
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Das nächste Stadtfest steht in Dorsten bevor und damit auch die erste Einteilung der Veranstaltung in „Gefahrenräume“. Die Stadt Dorsten hat ein neues Sicherheitskonzept vorgelegt, das zum ersten Mal bei „Dorsten isst mobil“ (4. bis 6. April) angewendet wird.

Dabei wird die Veranstaltungsfläche in Zonen eingeteilt, die kennzeichnen sollen, wie die Gefahrensituation einzuschätzen ist. Drei Räume gibt es dafür: Grüne, gelbe und orangefarbene Warndreiecke weisen auf den jeweiligen „Gefahrenraum“ hin.

Das neue Konzept gab die Stadt Dorsten am 1. April bekannt. Die Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer bei Facebook unter den Beiträgen der Dorstener Zeitung, Radio Vest und Dorstener Gruppen fielen unterschiedlich aus. Nicht wenige Nutzer dachten, es handele sich um einen Aprilscherz: „Das ist doch ein schlechter Aprilscherz, oder?“, schreibt ein Nutzer.

„Wenn das ein Aprilscherz ist, dann ist er definitiv nicht lustig“, kommentiert ein Anderer. „Das kann nur ein Aprilscherz sein. Bitte lasst es ein Aprilscherz sein“, hofft der Nächste.

Wenig Befürwortung

Insgesamt herrscht eine Mischung aus Ironie, Frustration und Unglauben gegenüber der Kennzeichnung von Gefahrenräumen. Verständnis lässt sich nur in den wenigsten Kommentaren finden. Jemand schreibt aber: „Verleiht der oder demjenigen einen Orden. Welch glorreicher Einfall.“

Vielmehr dominiert Skepsis und Ironie: „Klasse. Wir suchen es uns aus. Da ja Messer und Pistolen verboten sind, nehmen wir halt Baseballschläger mit zu den Veranstaltungen. Immer passend zu den Farben der Warnungen.“ Oder: „Na Gott sei Dank. Endlich wird Deutschland wieder sicherer!“

Die Nutzer ziehen Vergleiche zu anderen Maßnahmen in anderen Städten, wie zum Beispiel Messerverbotsschilder, die ihrer Meinung nach nicht funktioniert haben. Nach einem neuen, bundesweiten Gesetz gilt mittlerweile ein komplettes Waffentrageverbot bei Veranstaltungen.

Andere sind frustriert und sprachlos über die Entscheidung, gefährliche Bereiche zu kennzeichnen, anstatt sie besser zu sichern: „Ich war scheinbar tatsächlich so naiv zu glauben, dass gefährliche Bereiche gar nicht erst genehmigt statt jetzt gekennzeichnet werden.“

Sie empfinden dies als eine Abwälzung der Verantwortung auf die Bürger. „1,2 oder 3? Du musst Dich entscheiden! Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn euer Licht ausgeht!“, kommentiert eine weitere Person. „Ich bin echt sprachlos“, eine andere.

Beim Public Viewing im vergangenen Jahr auf dem Platz der Deutschen Einheit gab es Einlasskontrollen.
Beim Public Viewing im vergangenen Jahr auf dem Platz der Deutschen Einheit gab es zum Beispiel Einlasskontrollen. © Bernd Turowski (A)

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