Yannick hat jetzt ein Spezialfahrrad
Große Spendenbereitschaft
Wenn Yannick (12) die Nase in den Wind reckt, die Arme hebt und interessiert die Umgebung mustert, dann erkennt man sofort: Dieser schwerstbehinderte Junge hat Spaß ohne Ende, genießt die Radtouren, die er neuerdings mit seinen Eltern unternehmen darf, mit allen Sinnen. „Wir haben also doch alles richtig gemacht“, freut sich Vater Carsten Kulla.

Initiatorin Petra Meschke-Turay (l.), Norbert Holz (Mr. Trucker Kinderhilfe, 2.v.r.) und die Eltern Beatrix und Carsten Kulla freuen sich, dass für den mehrfachbehinderten Yannick Kulla (12) mithilfe von Spendengeldern ein Spezialfahrrad angeschafft werden konnte.
Denn anfangs waren er und Ehefrau Beatrix skeptisch, als Petra Meschke-Turay, eine gute Freundin der Familie, kurz vor Weihnachten die Spendenaktion „Ein Spezialfahrrad für Yannick“ startete. „Es gibt so viele Eltern, die es nötiger haben“, dachte das Ehepaar damals. Ein Einwand, den Norbert Holz, Vorsitzender des Dorstener Vereins „Mr. Trucker Kinderhilfe“ aber nicht gelten ließ: „Die Unterstützung ist bei Yannick bestens angelegt.“
Zuwendungen nahmen kein Ende
Die Mr. Trucker-Kinderhilfe richtete also ein Spendenkonto ein, Petra Meschke-Turay startete einen Facebook-Hilfs-Aufruf. Und spätestens, als unsere Zeitung Anfang Dezember 2016 über die Aktion berichtete, nahmen die Zuwendungen kein Ende. „Es kam so viel Geld, dass wir die Aktion innerhalb von zwei Wochen beenden konnten“, so Norbert Holz. „Wir haben auch viel persönlichen Zuspruch von den Dorstenern bekommen“, so Beatrix Kulla.
Es gab Firmen, die spendeten vierstellige Beträge, es gab Bürger, die steckten Norbert Holz hier einen Fünfer, da einen Zwanziger zu. Die 9000 Euro für das Spezialrad kamen deshalb schnell zusammen. Und das, was darüber hinaus auf dem Konto einging, werde zweckgebunden für Yannick verwendet, so Norbert Holz.
Mehr Lebensqualität
Der Hervester Junge hatte während der Schwangerschaft eine bakterielle Infektion erlitten, muss gefüttert werden, kann weder laufen noch sprechen, seine Emotionen aber gut ausdrücken. Und so leuchten seine Augen, als sein Vater den Rollstuhl auf die Rad-Rampe schiebt, die Gurte befestigt, den Elektroantrieb einschaltet und mit dem Jungen eine Spritztour durch die Nachbarschaft macht.
„Vor zwei Wochen wurde diese Spezialanfertigung einer holländischen Firma ausgeliefert“, so Carsten Kulla. Ein Rad, das die Krankenkasse nicht bezahlen wollte, weil es „nicht zur Grundversorgung gehört“. Ein Rad, durch das ein Junge, der in seinem Alltag sehr eingeschränkt, nun aber eine ganze Menge an Lebensqualität erfährt.
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