
© Guido Bludau
Wasser strömte ins Haus: „Ich kam mir vor wie in den Niagarafällen“
Rohrbruch
Regenfälle schwemmten bei Bewohnern eines Hauses in Dorsten alltägliche Sorgen fort. Nach einem Rohrbruch sagt eine Frau: „Ich kam mir vor wie in den Niagarafällen.“
Es war am Montag, als eine Bewohnerin eines Hauses am Himmelsberg in Wulfen-Barkenberg ein unheilverkündendes Geräusch in ihrer Wohnung vernahm: „Wir haben im Wohnzimmer gesessen. Plötzlich hörte ich etwas und fragte meinen Mann noch: Was plätschert denn da?, als das Wasser schon in unsere Wohnung eindrang“, sagt die Dorstenerin.
Vom massiven Wassereinbruch war dann die komplette Nachbarschaft im Nu ebenfalls betroffen: „Das Wasser schoss durchs Treppenhaus in alle Wohnungen. Ich kam mir vor wie in den Niagarafällen“, berichtet die Bewohnerin. Zusammen mit ihren Nachbarn krempelte sie die Ärmel hoch, raffte Decken, Tücher und andere Hilfsmittel zusammen, um den Fluten Einhalt zu gebieten. Der Wasserfluss stoppte aber erst, als der Regen am Montag aufhörte. Wie sich wenig später herausstellte, war ein Regenrohr in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses zerborsten. Statt in den Regenwasserkanal, ergoss sich das Nass ins Treppenhaus, in Keller und Wohnungen.

Das Wasser schoss durch eine zerborstene Rohrleitung in den Hausflur am Himmelsberg. © privat
Die Belvona als Vermieterin des Mehrfamilienhauses wurde von den Anliegern, das berichtet die Dorstenerin, umgehend über den Schaden informiert. „Wir haben die Schadenshotline angerufen, die Nummern kennen wir ja aber die Aushänge im Treppenhaus.“ Doch zunächst rührte sich nach ihren Angaben nichts.

Wasserschaden am Himmelsberg 5 nach einem Rohrbruch © privat
Am Dienstag wandte sich die Mieterschaft an die Dorstener Zeitung mit der Bitte um Nachfrage an Belvona. Auf eine schriftliche Mailanfrage, was Belvona unternehme, um den Schaden am Rohr zu beheben, reagierte die Gesellschaft am Mittwoch so: „Rohrreiniger, Dachdecker und Elektriker wurden seitens des Property Managements beauftragt.“
Handwerker kamen am Mittwoch
Tatsächlich seien am Mittwoch mehrere Handwerker im Haus gewesen, bestätigt eine Mieterin auf unsere Nachfrage. „Einer hat auf dem Dach etwas gemacht, ein anderer war wohl am Rohr tätig.“ Elektrische Sicherungen, von denen einige wegen des Wassers in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wurden von einem Elektriker begutachtet. „Mittlerweile laufen die Nachtspeicherheizungen wieder“, sind die Nachbarn froh, Weihnachten nicht im Kalten verbringen zu müssen.
Ob und wann die Feuchtigkeitsschäden in ihren Wohnungen beseitigt werden, wissen die Mieter nicht. Unsere Anruferin sagt, dass ihr Laminat „Wellen wirft“ und Wände feucht seien. Eine weitere Nachbarin habe einen Schimmelschaden in der Kammer, wo das Wasserabflussrohr vorbeiläuft. „Ich hoffe inständig, dass das Regenrohr dem nächsten Unwetter standhält“, sagt unsere Informantin. Sicherheitshalber habe sie im Haus ihre Handynummer hinterlassen, wenn sie mal nicht da sei. „Man weiß ja nie, was passiert.“
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
