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Wahlprognose: Das Rennen im Wahlkreis 125 scheint schon entschieden
Bundestagswahl 2021
Wer holt das Direktmandat im Wahlkreis 125, zu dem Dorsten gehört? Elf Tage vor der Bundestagswahl kommt eine wissenschaftlich fundierte Prognose zu einem eindeutigen Ergebnis.
Es ist die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes - auch für die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis 125 (Bottrop, Gladbeck, Dorsten). Nur der Sieger (oder die Siegerin) schafft es nach Berlin. Eine detaillierte Prognose erlaubt nun vorherzusagen, wie ihre Chancen stehen. Und diese Prognose ist eindeutig.
Demnach wird der Bottroper Sozialdemokrat Michael Gerdes auch dem nächsten Bundestag angehören. Zu diesem Ergebnis kommt das Unternehmen election.de, das seit 20 Jahren politische Daten analysiert und Medien und Parteien unabhängig berät, anhand einer Modellrechnung.
SPD liegt bei Erst- und Zweitstimmen vorne
Gerdes kommt demnach auf 41 Prozent aller Erststimmen (Stand: 14. September) und liegt deutlich vor dem CDU-Herausforderer Sven Volmering (26 Prozent). Bei der Bundestagswahl 2017 betrug Gerdes‘ Vorsprung auf Volmering letztlich nur 3,2 Prozentpunkte.
Kim Wiesweg (Grüne) und Detlef Bauer (AfD) liegen laut der Prognose derzeit gleichauf bei 10 Prozent. Sebastian Steinzen (FDP) kommt auf 7 Prozent, Lisa Ellermann (Die Linke) auf 5 Prozent.

Die SPD liegt laut einer Prognose von election.de im Wahlkreis 125 bei den Erst- und Zweitstimmen derzeit deutlich vorne. © Montage Leonie Sauerland
„Wir gehen einen Schritt weiter als die normalen Meinungsumfragen“, sagt Michael Moehl, Geschäftsführer von election.de. Die Prognose für die einzelnen Bundestagswahlkreise basiere auf einem von election.de entwickelten und laufend verbesserten Projektionsverfahren, das verschiedene wahlentscheidende Faktoren berücksichtige. „Dadurch ist die Prognose in der Regel präziser als einzelne Umfragen, die lediglich Momentaufnahmen mit zufälligen Schwankungen darstellen“,, meint der Diplom-Informatiker.
2017 lag election.de meistens richtig
Bei der Bundestagswahl 2017 wurde am Wochenende vor der Wahl in 277 der 299 Wahlkreise die stärkste Partei korrekt vorhergesagt. „Lediglich in 22 Wahlkreisen gewann nicht die Partei, die in der Prognose als führend bezeichnet worden war.“
Im Wahlkreis 125 liegt auch bei den Zweitstimmen die SPD derzeit mit 36 Prozent vor der CDU (19 Prozent). Während in der Vergangenheit Bottrop und Gladbeck ohnehin eher „rot“ wählten, war Dorsten stets eine CDU-Hochburg. Erstaunlich diesmal: FDP (12 Prozent) und AfD (11 Prozent) bekommen laut Prognose derzeit mehr Zweitstimmen als die Grünen (10 Prozent). Mit dem Ergebnis im Wahlkreis 125 käme Die Linke (4 Prozent) nicht in den Bundestag.
Übrigens: Vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg im März sagte das Team von Michael Moehl 58 Direktmandate für die Grünen und 12 Direktmandate für die CDU exakt voraus. In 66 der 70 Wahlkreise trat das vorhergesagte Ergebnis ein. Moehl: „Die Prognose auf Landesebene lag mit insgesamt 3.9 Punkten Abweichung für die sechs Bundestagsparteien näher am Wahlergebnis als die 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF.“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
