Harte Kritik an Vorschlag zu Sicherheitsdienst in Dorsten Fragemann: „Blanker Unsinn!“

Harte Kritik an Sicherheitsdienst-Vorschlag: „Blanker Unsinn!“
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Bernd von Manteuffel ist Mitbegründer und CEO der Fondsgesellschaft MIMCO Capital, der das ehemalige Toom-Gebäude am Platz der Deutschen Einheit in Dorsten gehört. Als Reaktion auf die steigende Kriminalität in und um das Gebäude und Forderungen seitens der Stadt und Politik hin hatte von Manteuffel ein Angebot für einen Sicherheitsdienst für das Gebäude eingeholt, das bei 17.000 Euro monatlich liegt. Bernd von Manteuffel fragte, in welchem Umfang sich Dorsten an diesen Kosten beteiligen wolle.

Auf viel Begeisterung stößt er damit nicht. Die finanzielle Größenordnung des Angebots hält Friedhelm Fragemann (SPD) beispielsweise für „völlig überzogen, um nicht zu sagen blanken Unsinn“. Er kenne natürlich nicht die Vorgaben, aufgrund derer das Angebot erstellt wurde, sagt aber: „Das müsste die absolute Luxusausgabe sein.“

„Mätzchen“

Zum Wunsch des Besitzers nach einer finanziellen Beteiligung der Stadt sagt Fragemann: „Wo soll das enden, wenn wir auf solche Mätzchen eingehen? Das wäre ein Präzedenzfall, ein Fass ohne Boden.“ Andere Geschäftsleute könnten dann ähnliche Forderungen erheben. Es gebe eine komplexe Lage am und im Gebäude, gibt Fragemann zu, „aber die Zuständigkeit im Gebäude ist glasklar beim Eigentümer“.

Absolut keine Lösung sei es, so Fragemann, wenn sich die Stadt an den Kosten beteilige. Bernd von Manteuffel hatte darauf hingewiesen, dass seitens der Mieter keine Bereitschaft bestehe, Kosten für einen Sicherheitsdienst zu übernehmen, was wohl vor allem für Netto und Action gilt: „Die Vogel-Strauß-Politik der beiden Verweigerer spricht auch für sich“, so Fragemann.

„Das ist ein Unding“

Der Dorstener Karl-Heinz Steffes sagt aufgrund unserer Berichterstattung im Gespräch mit der Redaktion, dass die Situation auf dem Platz der Deutschen Einheit im öffentlichen Interesse liege, ist aber auch dagegen, dass öffentliche Gelder in einen Sicherheitsdienst im Gebäude fließen. „Da kann sich die Öffentlichkeit nicht dran beteiligen. Das ist ein Unding.“

Der Gebäudebesitzer mache es sich zu einfach, findet Steffes, der darauf hinweist, dass es früher an dem Platz nicht solche Probleme gegeben habe und fragt sich bei den Menschen, die von Manteuffel als Dorstener „Szene“ bezeichnet hatte, „warum sich alle dort hingezogen fühlen“. Dies könne man vielleicht im Gespräch mit den Mitgliedern der Szene herausfinden, so Steffes.