Kriminalität in der Dorstener Altstadt Gebäudebesitzer will Geld von der Stadt

Gebäudebesitzer will Geld von der Stadt für Sicherheitsdienst
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Bernd von Manteuffel, Mitbegründer und CEO der Fondsgesellschaft MIMCO Capital, hat sich in einem Schreiben an den Verein Sag Ja! zu Dorsten zu den Vorfällen am Platz der Deutschen Einheit in der Dorstener Altstadt geäußert. MIMCO Capital gehört das Gebäude, in dem nun Netto, Action und Imping untergebracht sind und bald auch der Dorstener Campus.

Dauergast war in den letzten Monaten an diesem Gebäude die Polizei, weil es dort zu Auseinandersetzungen, Körperverletzungen, Drogenmissbrauch, Diebstählen und anderen Delikten gekommen war. Dies stieß auch bei der Dorstener Politik und Stadtspitze zunehmend auf Unverständnis, was in der Forderung nach einem Sicherheitsdienst mündete.

Kosten für Sicherheitsdienst

Bernd von Manteuffel erklärt in dem Schreiben an den Dorstener Verein, das der Redaktion vorliegt, dass der Projektentwickler Adrian Gholami, der den Umbau des Dorstener Campus koordiniert, nach der Aufforderung Kontakt zur Dorstener Firma Bongard Special Security aufgenommen habe. „Daraufhin hat Herr Bongard kurzfristig und persönlich am 19. April 2024 das Objekt besichtigt, um uns hierfür ein Angebot zu unterbreiten“, so von Manteuffel.

Das Angebot liegt nun vor und beläuft sich auf 17.000 Euro. Monatlich! Bernd von Manteuffel: „An dieser Stelle möchten wir jedoch betonen, dass wir bereits einen Sicherheitsdienst aus eigenen Mitteln finanzieren, welcher dreimal am Tag - auch samstags und sonntags - das Objekt begeht und die unerwünschten und störenden Personen des Hauses verweist.“

Mieter wollen nicht zahlen

Angesichts der avisierten hohen Kosten „fragen wir uns jedoch, wer die finanzielle Last für solch einen Sicherheitsdienst in dieser Höhe tragen wird, da die Mieter im Mall-Bereich sich nicht an den Kosten für die Sicherheit beteiligen möchten“, so von Manteuffel. Wobei der Vollständigkeit halber die Bäckerei Imping eine Bereitschaft zur Beteiligung vor einigen Wochen noch durchaus signalisiert hatte, während man laut Max Scharl von MIMCO Capital bei Action und Netto diesbezüglich nicht weiterkomme.

Bernd von Manteuffel im Schreiben an Sag Ja! zu Dorsten: „Daher bitten wir um Klarheit darüber, wie und in welchem Umfang sich die Gemeinde Dorsten an den Kosten beteiligen möchte.“

Bürgermeister Tobias Stockhoff hatte im Hauptausschuss im März seine Sicht der Dinge allerdings klargestellt: „Das Gebäude zu sichern, ist die Aufgabe des Eigentümers.“

Höhere Parkpreise?

Auch zu Vorschlägen, die in dieser Sitzung geäußert wurden, nahm von Manteuffel Stellung: „Die Stadt Dorsten hatte bereits in einem vorangegangenen Schreiben vorgeschlagen, die zusätzlichen Kosten durch höhere Parkpreise zu decken. Leider können wir diesem Vorschlag nicht nachkommen, da wir unseren Mietern verpflichtet sind, das Parken für 90 Minuten kostenfrei anzubieten. Zudem stellen wir per Auflage der Stadt Dorsten öffentliche Parkplätze zur Verfügung und wurden bereits vom Bauamt abgemahnt, als wir vorübergehend die Zugänge abends geschlossen hielten.“

Deshalb sei man gezwungen, das Parkhaus und die Zugänge rund um die Uhr offenzuhalten, so von Manteuffel. Und biete so vielen Obdachlosen eine Unterkunftsmöglichkeit.

„Standortspezifisches Problem“

Von Manteuffel: „Unsere Absicht als Eigentümer ist es, unseren Mietern sichere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Wir sehen das Problem jedoch nicht ausschließlich bei uns. Es handelt sich um ein standortspezifisches Problem mit der Dorstener ‚Szene‘. Daher benötigen wir finanzielle Unterstützung, um die Sicherheit aufrechtzuerhalten.“