Krankenhaus-Sprecherin Birgit Böhme-Lueg

Krankenhaus-Sprecherin Birgit Böhme-Lueg bestätigt, dass im Dorstener Krankenhaus wieder mehr Patienten mit Covid 19 sind. Doch das allein sagt noch nichts aus. © dpa / KKRN

Krankenhaus-Sprecherin: „Viele Patienten kommen mit und nicht wegen Corona zu uns“

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Im Dorstener Krankenhaus sind viel mehr Patienten mit Corona infiziert als vor einem Monat. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Über den Ernst der Lage sagt das alleine wenig aus.

Dorsten

, 12.10.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Zahlen sind auf den ersten Blick besorgniserregend: Im St. Elisabeth-Krankenhaus wurden an diesem Mittwoch (12. Oktober) 21 Patienten behandelt, bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden ist. „Im September waren es zwischen drei und 13 Patienten“, bestätigte Krankenhaus-Sprecherin Birgit Böhme-Lueg auf Anfrage.

Die Tendenz lässt sich auch auf die übrigen Kliniken des KKRN-Verbundes in Haltern, Marl und Herten übertragen: 69 Menschen mit Corona sind es derzeit insgesamt in allen vier Häusern (mit Dorsten), im September waren es zwischen 12 und 30 Patienten.

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Doch diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Denn sie sagen überhaupt nichts darüber aus, ob die Patienten wegen einer Corona-Erkrankung eingeliefert wurden und dringend ärztliche Hilfe benötigen. „Oftmals wird die Infektion erst im Krankenhaus bei den regelmäßigen Kontrollen entdeckt“, betont Birgit Böhme-Lueg.

Ein ungeimpfter Patient auf der Intensivstation

So ist es auch in Dorsten. Bei den 21 Covid-Patienten handelt es sich primär um Patienten, die aufgrund anderer Krankheiten oder Operationen im Krankenhaus behandelt werden. „Meist kommen Patienten mit Corona und nicht wegen Corona ins Krankenhaus“, sagt Birgit Böhme-Lueg.

Allerdings: Jeder Patient mit Corona bedeutet für das Personal einen sehr großen Aufwand. So muss beispielsweise die zusätzliche Schutzkleidung ständig gewechselt werden. Auf der Intensivstation werde, so Böhme-Lueg, derzeit ein ungeimpfter Covid-Patient betreut, der mit Symptomen ins Krankenhaus gekommen sei.

Das St. Elisabeth-Krankenhaus sieht deshalb noch keine Veranlassung, die strengen Sicherheitsvorkehrungen weiter zu verschärfen. „Patienten können sich bei uns sicher fühlen. Dennoch sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden, die Patienten und Besucher weiterhin regelmäßig, sich an die gängigen Hygienerichtlinien zu halten“, sagt Böhme-Lueg.

Größere Veranstaltungen, wie sie vor der Corona-Pandemie in der Weihnachtszeit stattgefunden haben, werden auch in diesem Jahr in den Krankenhäusern der KKRN GmbH nicht stattfinden.

Derzeit gilt für Besucher des Krankenhauses:

  • Besuchszeiten: täglich von 11 bis 19 Uhr;
  • zwei Besucher pro Patient und Tag für eine Stunde;
  • alle Besucher müssen negativ getestet sein und einen offiziellen Antigen-Schnelltests, der nicht älter als 24 Stunden ist, vorlegen. Die Testpflicht gilt auch für Besucher mit Booster-Impfung und Besucher, die zweimal geimpft und in den vorangegangenen drei Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind;
  • alle Besucher der stationären Patienten können weiterhin einen kostenlosen Bürgertest in den Testzentren durchführen;
  • eine selbst mitgebrachten FFP2-Maske (auch in Patientenzimmern) tragen;
  • zwei Besucher pro Patientenzimmer (bei Mehrbett-Zimmern), Einhaltung der Abstandsregelung von 1,5 Metern auch im Patientenzimmer.
Anfang letzter Woche wurden 55 Menschen mit Corona-Erkrankungen in allen Krankenhäusern des Kreises Recklinghausen behandelt, in dieser Woche bereits 211. „Kreisweit bis zu 300 Corona-Patienten können wir in den Kliniken recht gut behandeln“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Raab, der auch beratendes Mitglied im Krisenstab des Kreises ist. „Wenn es mehr werden, müssen wir wieder über Veränderungen und Einschränkungen reden. Das kann das Zusammenlegen von Abteilungen sein, aber auch das erneute Aufschieben von elektiven Eingriffen. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, wird es auch wieder veränderte Zutritts-Regelungen geben müssen.“