Gruppe vor Bildern.

Die kreativen Mitglieder des Dorstener Kunstvereins dürfen endlich mal wieder bei einer Jahresausstellung ihre Werke präsentieren - und zwar im Kunstraum "Franz*" in der Franziskaner-Passage. © Michael Klein

Verhüllte Dinge neu wahrnehmen: Ausstellung im Kunstraum Dorsten

rnAusstellung

Die kreativen Mitglieder des Kunstvereins Dorsten mussten zwei Jahre wegen Corona auf ihre Jahresausstellung verzichten. Nun zeigen sie im Kunstraum „franz*“ Werke zum Thema „Verhüllen“.

Dorsten

, 21.06.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein gleichseitiges Dreieck auf einer Staffelei, eingepackt in Stoff, verschnürt mit einer Kordel. Diese Skulptur von Peter Schwanenberg ist wie gemalt für das Thema dieser Ausstellung: Was versteckt sich dahinter? Ein Verkehrsschild vielleicht? Und wenn ja, warum? Auf was für eine verborgene Gefahrenstelle weist der Künstler mit dem Exponat hin?

Durch Verhüllungen versteckte Dinge neu wahrnehmen - dazu lädt derzeit eine Werkschau von gut einem Dutzend Kreativen des Dorstener Kunstvereins ein, die nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder eine Jahresausstellung auf die Beine stellen durften. Für ihren Vereinsvorsitzenden Peter Schwanenberg eine Premiere: Erstmalig tritt er bei einer solchen Gemeinschaftsaktion selbst als bildender Künstler in Erscheinung.

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Fanden die Jahresausstellungen in den letzten Jahren immer im Alten Rathaus statt, so hängen und stehen die Exponate den Betrachtern nun in einem weitaus geeigneteren Ambiente zur Verfügung.

Und zwar im neuen Kunstraum „franz*“ in der Franziskaner-Passage (Lippestraße 5) in der Fußgängerzone, den der Kunstverein gemeinsam mit den Kunstfreunden von „Virtuell-Visuell“ nutzt.

Bis zum 10. Juli (Sonntag) ist das Jahres-Projekt mit dem Titel „Verhüllen.Verstecken“ zu sehen, das am Freitag (17. Juni) mit einer gut besuchten Vernissage eröffnet worden. Christo, Tapies, Man Ray, Beuys - viele Berühmtheiten der modernen Kunst haben ihr Spiel mit dem rätselhaft Verhüllten und Versteckten getrieben.

Mann mit Kunstwerk.

Kunstvereins-Vorsitzender Peter Schwanenberg hat sich mit einem verhüllten Verkehrsschild an der Gemeinschaftsausstellung beteiligt. © Michael Klein

Die Dorstener Kunstschaffenden haben unterschiedliche Facetten des Themas bearbeitet. Wie Willi van Lück und Hans Siebenborn, die unabhängig voneinander den Bezug zur Natur gewählt haben - in Form von Schmetterlingen, die sich in unterschiedlichsten Stadien zeigen, sich erst verpuppen müssen, um endgültige Gestalt anzunehmen.

Andere Künstler machen ihre kritische Sicht auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen deutlich: Slavica van der Schors` maskierter kriegstreiberischer “Marionettenspieler“ hat erschreckend aktuellen Bezug, auch der „Mephistopheles“ von Ausstellungs-Organisator Franz Hesse will nicht aufbauen, nur zerstören - und das Acrylbild „Lockdown“ von Marlis Schüring zeugt von den auferlegten Einschränkungen der jüngsten Vergangenheit.

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Kastelus Wolf empfindet bei seinem Foto „Lady in Peggys Garden, verhüllt“ eine Skulptur des bekannten bildenden Künstlers Henry Moore nach. Und zwei Fotos von Annette Schwanenberg, 2020 aufgenommen während einer Kunstvereins-Fahrt zur Einheits-Expo in Potsdam, sind Momentaufnahmen zum Thema „Verstecken.“

Samstags und sonntags geöffnet

Und auch interessante Werke von Helga Huckenbeck, Adelheid Hoppius, Carolin Blaster, Irmgard Krauel und Monika Ort-Koenen sind noch während der Öffnungszeiten (samstags, 11 bis 16 Uhr und sonntags 12 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung (Mail: hesse-frank@t-online.de) zu sehen.