Verwirrung um Katharinenmarkt-Aus „Damit hat sich Dorsten keinen Gefallen getan“

Verwirrung um Name - gibt es doch Katharinen- und Nikolausmarkt?
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„Es ist genau das Gleiche", „Es gibt keinen Unterschied", "Nur der Name hat sich geändert" - ein Besuch des langen Markttags am Donnerstag (23.11.) in der Dorstener Innenstadt zeigt: Das Aus des Katharinenmarktes beschränkt sich in den Augen vieler nur auf den Namen.

Weniger Besucher sind gekommen

Wilfrid Schweigsam verkauft Weihnachtsutensilien und kommt mit seinem Stand dafür zweimal im Jahr nach Dorsten. Sonst hat er seine Plätzchenformen und Nudelhölzer auf dem Katharinen- und Nikolausmarkt angeboten, in diesem Jahr kommt er zu Dorstens „langen Markttagen."

Verändert hat sich dabei in seinen Augen nur der Name und damit auch die Ausstrahlungskraft und Werbung. „Es ist genau das Gleiche" mit dem Unterschied, dass weniger Besucher gekommen sind, erklärt der Händler. Ähnliches berichtet auch Jürgen Grünheid, der seit 1982 Süßwaren auf dem Dorstener Marktplatz verkauft.

Gibt es keine Namensänderung?

Auch bei den Besuchern sorgt die neue Namensgebung für Unverständnis: Es sei „schade“, sagt eine Besucherin. Durch das angekündigte Aus für den klassischen Katharinen- und Nikolausmarkt hätten viele Dorstener vermutlich gedacht, dass gar nichts stattfinden würde. Der Löschzug Dorsten-Altstadt der Feuerwehr, der seit Jahren einen Glühweinstand auf dem Katharinen- und Nikolausmarkt hat, zweifelt auch an der Sinnhaftigkeit des neuen Namens, „damit hat sich Dorsten keinen Gefallen getan.“

Warum aber hat die Stadt überhaupt den Namen geändert? Das sei gar nicht der Fall, erklärt Stadtsprecher Ludgar Böhne: „Die Debatte, dass die beiden langen Märkte angeblich nicht mehr Katharinen- oder Nikolausmarkt heißen, ist eine Phantomdebatte", die in den Sozialen Netzwerken geführt werde, „in Nörgelabsichten". Man habe die Namen lediglich „umschifft".

Feuerwehrmänner verkaufen Glühwein
Auch der Löschzug Dorsten-Altstadt hat eine Bude auf dem Katharinenmarkt. © Beat Linde

Zu der „Phantomdebatte" dürfte die Stadt allerdings selbst beigetragen haben: Am 3. November erklärte Stadtsprecher Christoph Winkel, dass „es auch in diesem Jahr keinen „klassischen" Katharinen- und Nikolausmarkt geben" wird. Stattdessen wurde angekündigt, dass es einen „verlängerten Wochenmarkt" geben wird.

Böhne erklärt, dass man zu unterscheiden habe zwischen der historischen Bedeutung und der neuzeitlichen Veranstaltung. Im Klartext: Im historischen Kontext findet also am kommenden Donnerstag (1. Dezember) ein Nikolausmarkt statt, die Stadt hat einfach auf das entsprechende „Wording" verzichtet.

Händler wie Schweigsam und Grünheid hoffen, dass sich unter den Dorstenern bis zum nächsten Donnerstag herumgesprochen haben wird, dass sich nur wenig verändert hat und wieder mehr Besucher kommen.

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