
Schon wieder kein Katharinenmarkt in Dorsten. Auch der Nikolausmarkt eine Woche später fällt aus. Es gibt wahrlich schlimmere Nachrichten aus der Geschäftswelt. Denn seien wir ehrlich: Auf den sogenannten Krammärkten wurde in den letzten Jahren vor Corona schon nicht mehr gekramt.
Früher, da war die Innenstadt voll mit Händlern und Kunden. Da konnte man relativ sicher sein, bei Aal-Volker neben einem Räucherfisch auch einen kernigen Spruch zu bekommen. Und der fehlende Knopf für den Parka ließ sich mit ziemlicher Sicherheit in einer der vielen Auslagen finden, die ein Händler aufgebaut hatte. Gibt es solche Spezialisten überhaupt noch?
Die Mittagspause bei Bratwurst, Kartoffelpuffer und Glühwein (aber nichts dem Chef sagen!) zu verbringen, mag auch mal seinen Reiz gehabt haben. Doch all das ist lange her. Schon in den letzten Jahren vor Corona waren die Krammärkte eher was für Nostalgiker als für Geschäftemacher. Und bestimmt kein Einkaufserlebnis.
Von daher ist es richtig, über ein neues Konzept nachzudenken und dabei nichts übers Knie zu brechen. Und wenn am Ende die Erkenntnis steht, dass die Krammärkte Geschichte sind, weil sie niemand mehr braucht, dann werden sich andere Möglichkeiten finden. Zwei Tage im Jahr entscheiden nicht über die Attraktivität der Dorstener Altstadt.
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