Auf einem Bauernhof am Deutener Weg ist am Mittwochvormittag ein großer Güllesilo geplatzt. Etwa 200.000 Liter des stark riechenden Inhalts und Teile der Umrandung verteilten sich über das gesamte Hofgelände. Wie es zu dieser „Explosion“ kommen konnte, ist noch völlig unklar.
Ganz in der Nähe befand sich nach bisherigen Informationen der Senior-Chef des Bauernhofs. Der Mann (83) wurde durch die Wucht mehrere Meter durch die Luft geschleudert und schwer verletzt.
Alarmierte Rettungskräfte riefen einen Rettungshubschrauber aus Dortmund herbei, der den Verletzten nach der Erstbehandlung vor Ort in die Bochumer Uniklinik transportierte.

Der geborstene Güllesilo stand zwischen Stallungen und Wohnhäusern, der Inhalt lief in Gebäude und Garagen, versickerte aber teilweise auch auf nicht-versiegelten Flächen. Nachbarn und eine Fachfirma versuchten zur Mittagszeit gemeinsam mit der Feuerwehr, die schlammigen Fluten unter Kontrolle zu bringen.
Die Feuerwehr legte „Kanäle“ aus Strohballen an, andere Landwirte waren bemüht, die Gülle in großen Fässern aufzufangen. Einsatzleiter Leon Tepaß: „Zu Beginn drohte sich die Gülle auch in ein angrenzendes Fließgewässer auszubreiten. Das konnten wir gemeinsam mit den Landwirten aber verhindern.“
Umweltschaden noch unklar
Die Untere Wasserbehörde war im Tagesverlauf vor Ort, um den Landwirt zu beraten und zu unterstützen. Gülle weist bekanntlich einen erhöhten Nitratgehalt auf. Der Schaden, auch für die Umwelt, ist bislang noch nicht zu überschauen.
Die Polizei sprach in einer ersten Stellungnahme von einem Unglücksfall. Mit einer Drohne machte die Feuerwehr Luftaufnahmen von dem Unglücksgebiet. Auf dem Hof befinden sich mehrere Gülletanks.
Das Wohngebäude der Familie blieb nach Angaben der Feuerwehr unversehrt, auch Tiere wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Einsatzleiter Tepaß lobte die Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft. Die Aufräumarbeiten werden allerdings sicherlich längere Zeit in Anspruch nehmen.
Eindrücke von der Unfallstelle auf dorstenerzeitung.de

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