
© Petra Berkenbusch
Ungebetene Gäste im leeren Dorstener Toom-Gebäude lösen Alarm aus
Feuerwehreinsatz
Anwohner sind besorgt, der Eigentümer hofft auf ein nahes Ende des Leerstandes: Im Gebäude des ehemaligen Toom-Marktes tummeln sich ungebetene Gäste. Ein Sicherheitsdienst ist beauftragt.
Türen verschlossen, der Treppenabgang zum Parkhaus sauber, kein Müll weit und breit: soweit die Lage am Dienstag. Das Toom-Gebäude am Platz der Deutschen Einheit bietet dennoch einen trostlosen Anblick und wirkt auf manche Zeitgenossen offenbar gerade deshalb einladend. Anwohner fürchten, dass sich dort ein neuer Schandfleck entwickeln könnte.
Die Eingangstüren stünden offen und böten freien Eintritt für jedermann zum ehemaligen Toom, die Zugänge zur Parkebene seien vermüllt, die Brandmeldezentrale sogar frei zugänglich. Am vorigen Samstag habe es dann sogar einen Feuerwehreinsatz am Gebäude gegeben.
Feuerwehreinsatz nach Brandmeldealarm am Samstag
Die Stadt bestätigt diesen Einsatz. Wie Stadtsprecher Ludger Böhne nach Rücksprache mit den Einsatzkräften berichtet, hatten sich Unbefugte Zugang ins Gebäude verschafft und den Inhalt von Pulverlöschern verspritzt. Das wiederum habe die Brandmeldeanlage ausgelöst, sodass die Feuerwehr alarmiert worden sei. Der Eigentümer sei darüber inzwischen informiert worden.

Ein trostloser Anblick: Wo einst Supermarkt und Bäckerei für Leben sorgten, herrscht Leere. © Stefan Diebäcker
Dietmar Müller von der Deutschen Agentur für Kommunikation spricht für den Mercureim Fonds aus Luxemburg, dem die Immobilie gehört. Er erklärt, warum es nicht möglich ist, die Zuwege komplett zu schließen: „Im Gebäude befinden sich Wohnungen, die nur über die Garage und das Gebäude selbst erreichbar sind. Beide Wege dienen hier auch als Rettungswege. Als der Toom- bzw. später der Rewe-Markt noch in vollem Betrieb war, kam es zu relativ wenig Vandalismus und den besagten Hausfriedensbrüchen. Es war einfach zur überwiegenden Zeit viel Betrieb. Seit dem Auszug von Rewe hat sich das gewandelt.“
Eigentümer: „Hausfriedensbrüche sind explodiert“
Parkhaus und Gebäudeflächen würden nach wie vor regelmäßig von Reinigungsdiensten und dem Hausmeisterdienst betreut. Die Hausfriedensbrüche, unter anderem durch Nichtsesshafte, Jugendliche etc., seien allerdings in einer Art und Weise explodiert, dass sowohl die Reinigung als auch der Hausmeister mit der Müllentsorgung sich tagtäglich neuen Herausforderungen stellen müssten.
Müller: „Wir können als Eigentümer kriminelle Handlungen nicht komplett verhindern. Wir haben bereits seit einigen Tagen zusätzlich einen Sicherheitsdienst beauftragt. Ergänzend haben wir weitere Absperrmaßnahmen errichtet, einige Barrieren kommen noch hinzu und auch eine Kameraüberwachung wird im Rahmen des gesetzlich Zulässigen installiert. Insofern kommen wir sehr klar und deutlich unserer Verkehrssicherungspflicht nach. Eine 24-Stunden-Betreuung mit hermetischer Absicherung des Geländes ist allerdings nicht möglich.“
Kriminelle Handlungen seien nicht komplett zu verhindern. Das gelinge nicht einmal den äußerst engagierten Beamtinnen und Beamten der Dorstener Polizei, denen der Eigentümer ausdrücklich für ihre Unterstützung dankt.
Was die weitere Nutzung des Gebäudes angeht, verspricht Müller schon bald eine Wendung zur erneuten Vollvermietung. Dann werde das Gebäude endlich wieder umfassend geschützt sein.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
