
© Falko Bastos
Baustellenlärm macht Geschäftsleuten in der Dorstener Altstadt das Leben schwer
Umbau der Fußgängerzone
Lärm und Staub seit Monaten - die Baustelle in der Fußgängerzone in der Altstadt ist für Kunden wie Geschäftsleute eine Geduldsprobe. Bei manchem Unternehmer brachen auch die Umsätze ein.
Zwar biegt die Baustelle der Fußgängerzone in der Essen langsam auf die Zielgerade ein. Doch in der vergangenen Woche wurde es noch einmal besonders laut: Die Steinsäge war im Dauereinsatz. Lärm und Staub seit drei Monaten: Für Kunden wie Geschäftsleute wird die Erneuerung der Fußgängerzone in der Essener Straße zur Belastungsprobe.
Bahra Flerlage, Inhaberin der Funke-Imbissbude, jedenfalls sehnt das Ende der Bauarbeiten herbei: „Manchmal versteht man sein eigenes Wort kaum“, berichtet sie. Auch ihre Umsätze habe dies deutlich beeinträchtigt. „Ich sehe viele Stammkunden vorbeigehen.“
„Das war schon eine Saure-Gurken-Zeit“
Dass diese nicht direkt neben der Baustelle essen wollen, kann sie gut verstehen. „Man will ja in der Mittagspause auch etwas Ruhe.“ Während viele andere Geschäftsleute entlang der Essener Straßen ihre Türen zumachen können, hat sie diese Möglichkeit nicht. Auch der Imbiss-Tisch mitten in der Fußgängerzone musste der Baustelle weichen. Auch die angrenzende Turmgasse sei da keine Alternative. Denn: „Viele wollen nicht in der dunklen Gasse stehen.“
„Das war schon eine Saure-Gurken-Zeit“, stimmt Sabine Jahnich von der Bäckerei Schult mit ein. „Gerade am Markttag bleiben die Leute auf der schönen Seite.“ Schließlich sei es auch für die Kunden unangenehm, entlang der Baustelle zu laufen. Gleich doppelt ist Jahnich von der Dauerbeschallung betroffen, denn sie wohnt auch an der Essener Straße.

„Manchmal versteht man sein eigenes Wort kaum“. Bahra Flerlage sehnt das Ende der Bauarbeiten herbei. © Robert Wojtasik
Schwierigkeiten für Rollstuhlfahrer
Betroffen ist auch Dimitrios Voultsidis, Inhaber des Dili-Grills an der Essener Straße. Die Tische, die sonst vor seiner Tür stehen, haben schon Winterpause. Ohnehin wäre der Komfort derzeit stark eingeschränkt. Vor allem Kunden mit Handicap hätten es zuletzt schwer gehabt, berichtet Voultsidis. „Mit dem Rollstuhl kam man schlecht hier rein“, so der Gastronom.
Wie seine Leidensgenossen zweifelt er aber nicht am Sinn der Erneuerung der Fußgängerzone. „Ich bin froh, dass etwas für Dorsten getan wird.“ Ähnlich sieht das auch Sabine Jahnich. „Es wurde Zeit, dass etwas passiert.“ Dies aber besser schnell. „Es wird schön“, ist sie überzeugt. „Aber wir sind froh, wenn es vorbei ist.“ Einen knappen Monat muss sie noch durchhalten, dann sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Baustelle wandert weiter
Christoph Krafczyk vom Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“ bestätigt: „Der 30.11. bleibt der Stichtag.“ Auf der Essener Straße seien die Pflasterarbeiten aber schon weit fortgeschritten. Während in der Mitte schon die Fugen eingestreut werden, steht in den Randbereichen noch die Mosaik-Pflasterung aus. Bald schon könne nach einer Teilabnahme der Bauzaun links und rechts der Straße entfernt werden. Etwas länger dauern könne dagegen noch der Einbau der Sicherheitspoller. Bis dahin bleiben auch die Bauzäune vor Kopf stehen.
Ebenfalls noch in diesem Jahr fertiggestellt werden sollen die Gordulagasse und die Suitbertusstraße. Demnächst beginnen werden die Arbeiten in der Ursulastraße. Damit verlagert sich auch der Baustellen-Lärm. „Der Steinschneider ist eben mit Lärmbeeinträchtigung verbunden“, so Krafczyk. „Und in den Randbereichen muss praktisch jeder Stein geschnitten werden.“
Aufgewachsen im tiefsten Münsterland, Volontariat bei Lensing Media, Redakteur der Dorstener Zeitung. Immer auf der Suche nach den Geschichten, die diese Stadt schreibt.
