
© Guido Bludau
Treffpunkt Altstadt in Dorsten wird für anderthalb Jahre zur Baustelle
Wir machen Mitte
Das Stadtteilzentrum Treffpunkt Altstadt macht sich fit für die Zukunft - und wird in den nächsten anderthalb Jahren für gut vier Mio. Euro umgebaut. Ein Herzstück bleibt jedoch bestehen.
Seit Beginn der Weihnachtsferien ist dieses Haus für die Öffentlichkeit geschlossen - mindestens anderthalb Jahre lang wird der Treffpunkt Altstadt (Auf der Bovenhorst) jetzt eine Baustelle sein. „Dennoch wollen wir den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen nicht abreißen lassen“, verspricht Christian Joswig, Leiter der Einrichtung: „Wir werden auch während der Umbauphase im Stadtteil präsent sein.“
Kletterpark bleibt in Bottrop
Heißt vor allem: Der Kletterpark als Herzstück des Outdoor-Angebots bleibt nach der Saisoneröffnung ab April weiterhin in Betrieb. „Die Anmeldungen laufen wie gehabt“, sagt Treffpunkt-Verwaltungsmitarbeiterin Irena Chlopek-Czech. Bis Ende März/Anfang April ist sie auch weiterhin montags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr im Büro des Treffpunkts Altstadt (Tel. 02362/50967) zu erreichen, an den anderen Wochentagen im Hervester „Leo“. Ab April ist sie dann jeden Tag im Leo.
Zwar wird das Treffpunkt-Gebäude selbst von den Kletteraktivisten um Fritz Hähnchen vom Verein „Lust auf Leben e.V.“ und den Seilgarten-Teilnehmern nicht genutzt werden können, aber: „Wir stellen draußen Dixie-Toiletten auf, außerdem haben wir abschließbare Kletter-Container, in die wir die notwendigen Materialien lagern können“, so Fritz Hähnchen: „Den Kletterkursen steht also nichts im Weg.“
Pavillon wird angeschafft
Besonders freut er sich darüber, dass noch im Frühling ein stationärer achteckiger Pavillon für das Außengelände angeschafft wird. Sechs mal sechs Meter groß, erlaubt es die Dachkonstruktion, dass auch mal bei schlechtem Wetter Kletteraktivitäten möglich sind. „Das ist ein Projekt, das mit Mitteln aus dem Altstadtfonds finanziert wird“, erklärt Christina Bertels vom Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“. Die Hälfte der Anschaffungskosten von gut 25.000 Euro steuern dankenswerterweise die Dorstener Lions bei.

Trotz der Schließung treffen sich das Team des Treffpunkts, Klettertrainer Fritz Hähnchen, das Stadtteilbüro und die Mobile Jugendhilfe regelmäßig, um ein Baustellen-Begleitprogramm auf die Beine zu stellen. © Michael Klein
Unter dem Pavillon könnten auch Aktionen stattfinden, die der Treffpunkt und das Stadtteilbüro während der Umbauphase planen. „Beispielsweise Führungen und Baustellen-Begehungen für Kinder, Jugendliche, interessierte Bürger und Anwohner“, so Bertels. Zu dem Begleitprogramm gehört auch ein Kinderferienspaß im August. „Den stellen wir ganz unter das Motto Baustelle“, sagt Organisatorin Martina Lenz. Allerdings wird der Ferienspaß in diesem Jahr nur eine Woche dauern und es werden aus Sicherheits- und Platzgründen deutlich weniger Kinder als sonst teilnehmen können.
Haus ist in die Jahre gekommen
Dass der Treffpunkt Altstadt samt Außenanlagen saniert, umgebaut und zum Teil deutlich erweitert wird, hat mit dem Alter des Gebäudes zu tun. Fast 40 Jahre hat das Haus inzwischen auf dem Buckel, ist räumlich und ausstattungsmäßig schwer in die Jahre gekommen.
Im Zuge des derzeit laufenden Stadterneuerungsprogramms „Wir machen Mitte - Dorsten 2020“ hat die Stadt gut vier Millionen Euro an Zuschüssen aus dem Stadterneuerungsprgramms des Landes NRW zur Verfügung gestellt bekommen, um den Treffpunkt Altstadt in seiner pädagogischen, sozialen und kulturellen Stadtteil-Arbeit vor allem für Kinder, Jugendliche und Familien neu aufzustellen.
Umbau beginnt im Mai
„Im Mai wird der eigentliche Umbau beginnen“, kündigt Jugendamtsleiter Stefan Breuer an. Er hofft, dass das dann runderneuerte Haus inklusive Skater-Anlage, neuen Multifunktions-Veranstaltungsräumlichkeiten und neuem Eingangsbereich zur Stadtseite spätestens Ende 2020 wieder eröffnet werden kann. Bis dahin müssen sich bisherige Nutzer des Treffpunkts Altstadt mit Übergangslösungen behelfen.
„Leo“ springt in die Bresche
Besonders das städtische Begegnungszentrum „Das Leo“ auf dem ehemaligen Hervester Zechengelände springt da in die Bresche. „Da sind wir bis weit in den Sommer terminlich und räumlich komplett ausgelastet“, sagt Christian Joswig, der auch für das „Leo“ zuständig ist. So haben sich einige Jugendliche aus der Altstadt bereit erklärt, das offene Angebot im „Leo“ zu nutzen, das Rockforum wird dort seine Konzerte veranstalten, diverse Kurse und Beratungsangebote ziehen nach Hervest um.
„Mobile Jugendhilfe“ als Partner
Aber auch das Stadtteilbüro, die Kita Pusteblume und das Gemeinschaftshaus Wulfen nehmen in der Zwischenzeit „Exilanten“ aus dem Treffpunkt Altstadt auf. Besonders gastfreundlich erweist sich die an der Katharinenstraße angesiedelte Mobile Jugendhilfe. „Wir werden unter anderem regelmäßig am Ritterspielplatz im Schölzbachtal Spielangebote für Kinder bereit halten und in unseren Büroräumen auch feste Sprechstunden für Kinder und Jugendliche anbieten“, verspricht Mitarbeiterin Lea Alfers.
Bei Christian Joswig und seinem Team stieß die Mobile Jugendhilfe mit ihrem Engagement auf offene Ohren: „Wir wollen auch nach dem Umbau die Zusammenarbeit vertiefen“, sagt er. Er will die Umbauphase auch dafür nutzen, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Akteuren aus der Altstadt und Umgebung auszuloten. „Mit dem Jugendcafe der Evangelischen Kirchengemeinde sind wir in guten Gesprächen.“ Und auch die Nutzer des künftigen Bürgerbahnhofs will er ins Boot holen. „Die sind ja keine Konkurrenz, sondern man könnte sich gut ergänzen“, so Christina Bertels vom Stadtteilbüro.
Derzeit sind hauptamtliche Mitarbeiter und Honorarkräfte dabei, den Treffpunkt Altstadt auszumisten. In fast 40 Jahren sammelt sich eine Menge an. Das, was noch gebracht wird, wird bis Ende des nächsten Jahres in einer XXL-Maxi-Garage zwischengelagert. Das, was nicht mehr benötigt wird (Sofas, Küche und anderes Mobiliar und vor allem Spielzeug), wird am 16. Februar (Samstag) von 10 bis 14 Uhr beim großen „Kehraus“ an Schnäppchenjäger gegen eine entsprechende Spende abgegeben.
- Die Mitarbeiter des Treffpunkts sind aber nicht weg und bleiben auch für die Bürger zu erreichen. Auf der Homepage vom Treffpunkt und bei Facebook werden die Bürger mit interessanten Neuigkeiten auf dem Laufenden gehalten.
- Telefonisch ist der Treffpunkt Altstadt ab Mai in der Umbauzeit im soziokulturellen Zentrum „Das Leo“ in Hervest unter der Rufnummer (02362) 9 54 04 04 zu erreichen sowie unter der Mobilnummer (0176) 36 34 12 68.
- Wer konkrete Ideen für Programmangebote während der Schließungszeit oder im neuen Treffpunkt hat, kann sich gerne bei Christian Joswig im „Leo“ oder im Stadtteilbüro bei Christina Bertels unter Tel. (02362) 2 14 05 42 melden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
