
© Guido Bludau (Archiv)
Dorstens Tourismuskonzept muss aufzeigen, wohin die Reise geht
Meinung
Wer soll in Dorsten Urlaub machen? Und warum überhaupt? Diese Fragen muss das neue Tourismuskonzept eines Tages beantworten und aufzeigen, wohin die Reise gehen soll. Ein Kommentar.
Ich erspare uns an dieser Stelle eine Aufzählung der Dinge, die mir an Dorsten gefallen. Die Liste ist länger als die mit den Schattenseiten. Und die meisten Sachen kennen Sie bestimmt.
Aber wie machen wir die schönen Seiten der Stadt den Menschen schmackhaft, die Dorsten nicht so gut kennen? Der Entwurf des Tourismuskonzeptes gibt erste Antworten: Natur, (Industrie-)Kultur, Landleben. All das gibt es zwischen Niederrhein, Ruhrgebiet und Münsterland natürlich reichlich, aber vielleicht nicht überall auf so engem Raum und so konzentriert wie in Dorsten. Der Ansatz ist deshalb richtig.
Die Nähe zu Oberhausen, Essen oder auch Duisburg nicht eigens zu betonen, spricht ebenfalls für eine selbstbewusste Einstellung. Gut so! Dorsten muss sich nicht verstecken, das ist die Botschaft. Die es in den nächsten Jahren mit gutem Marketing zu verbreiten gilt.
Und bevor sie dann in Scharen in die kleine Hansestadt an der Lippe kommen, die Touristen, muss geklärt sein, wo sie unterkommen könnten. Hotels, Ferienwohnungen, Wohnmobil-Stellplätze - die Kapazitäten müssen rechtzeitig auf den Prüfstand. Denn heimatnaher Urlaub, das lehrt uns nicht zuletzt die Corona-Pandemie, wird attraktiver werden. Gewiss nicht nur für Familien und „Best Ager“.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
