Auch Radangebote wie die "Tour de Buur" sollen noch besser touristisch vermarktet werden.

© Tour de Buur

Tourismus: Dorsten will auf Familien und gut betuchte Ältere setzen

rnTourismuskonzept

Dorsten hat nicht die eine große Sehenswürdigkeit, sondern viele kleine Dinge, die die Stadt für Auswärtige attraktiv machen. Das neue Tourismuskonzept will diese Stärken besser ausspielen.

Dorsten

, 18.05.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dorsten ist nicht gerade reich an echten Sehenswürdigkeiten, die Touristen in Massen anlocken würden. Doch die Stadt hat ein paar Trümpfe in der Hand, die durchaus viele Besucher von außerhalb ansprechen: Rad- und Wanderwege entlang der Wasserwege und durch die grüne Natur, interessante historische Stätten wie Schloss Lembeck, die Tüshaus-Mühle, die ehemalige Zeche mit ihrer Industriekultur - um nur drei zu nennen.

Konzept für die nächsten Jahre

Dieser Tourismus in Dorsten soll in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Deswegen hat die Stadt am Montag in der Sitzung des neuen Ausschusses für Stadtmarketing, Kultur und Tourismus einen 44-seitigen Entwurf vorlegt, der nach einstimmigem Votum der Politik nun Grundlage für das endgültige Tourismuskonzept der nächsten Jahre werden soll.

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In den vergangenen drei Jahren hatte Sabine Fischer, Leiterin der Stadtagentur Dorsten, in Gesprächen mit Akteuren, mithilfe von Umfragen und vier Bürger-Workshops versucht, die touristischen Stärken und auch die Schwächen Dorstens aufzuzeigen.

Unzureichende Übernachtungsmöglichkeiten

Kritisiert wurden dabei vor allem die mangelnden Informationen über touristische Angebote, deren Vermarktung, eine schlechte ÖPNV-Anbindung, fehlende Angebote für Jugendliche und die unzureichenden Übernachtungsmöglichkeiten in Dorsten.

Der Konzeptentwurf sieht vor, die Bereiche Tourismus, Wirtschaft, Umwelt und Natur mehr miteinander zu verknüpfen und sie durch gezielte Werbestrategien bekannter zu machen. Der „Aktivtourismus“ soll dabei der Schwerpunkt bleiben. Als Hauptzielgruppen sollen vor allem die gut betuchten „Best Ager“ im Alter von 50 bis 75 Jahren sowie Familien mit Kindern in den Fokus gerückt werden.

Sie sollen mit sogenannten „Leitprodukten“ für Dorsten gewonnen werden, als Tagestouristen, aber auch für mehrtägige Aufenthalte. Sollen die Natur mit Wald- und Wasserlebnissen „erfahren“, sollen unter anderem bei „Agrotouren“ das Landleben und die regionalen Produkte kennenlernen, sollen Kultur-Events und (industrie-)geschichtliche Orte in Dorsten und Umgebung besuchen, sollen als gemeinsame Familienaktivität beispielsweise ins Atlantis gehen und das mit einem Bummel durch die Innenstadt oder zum Bürgerpark Maria Lindenhof verbinden.

Im Tourismus-Bereich Wellness nimmt das Atlantis eine herausragende Stellung ein.

Im Tourismus-Bereich Wellness nimmt das Atlantis eine herausragende Stellung ein. © Atlantis

Besser vernetzen mit Vereinen und Initiativen

Die Stadtagentur will sich mit heimischen Vereinen und regionalen Tourismus-Initiativen besser vernetzen, um die selbst gesteckten Ziele verwirklichen zu können. Konkrete Maßnahmen inklusive Priorisierungsliste und der finanziellen Auswirkungen sollen nach einem Workshop mit der Politik in einem späteren Schritt beschlossen werden.

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Die Vorschlagsliste ist lang. Sie reicht von der Aufwertung des Bahnhofs und der Radstation über touristische Info-Points und Broschüren, eine Ausweitung der Wohnmobil- und Campingmöglichkeiten, mehr Übernachtungsmöglichkeiten, der Errichtung von E-Bike-Ladestationen, des Schnürens touristischer Pakete, neuer Themenrouten durch die Stadt und neuer Kulturangebote bis hin zu Fitness- und Wellness-Angeboten und weiteren Sportangeboten auf dem Wasser.

Auch die Tüshaus-Mühle ist ein lohnendes Ziel.

Auch die Tüshaus-Mühle ist ein lohnendes Ziel. © Kreis Recklinghausen

Auch junge Erwachsene in den Blick nehmen

Angenommen wurde am Montag zudem ein Antrag der CDU, auch junge Erwachsene beim Tourismuskonzept in den Blick zu nehmen. In Sachen „heimatnaher Urlaub“ im Grenzbereich Kultur/Freizeit habe Dorsten besondere Stärken, die die Stadt bei der „Generation 18 bis 35“ ausspielen könne: die Nähe zum „Movie Park“ in Feldhausen, das Creativ-Quartier Fürst Leopold mit seinen gastronomischen und kulturellen Angeboten und das qualitativ hochwertige Programm im Amphitheater des Bürgerparks Maria Lindenhof.

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