Noch dürfen sich nur Dauercamper auf den Plätzen aufhalten. (Symbolbild)

© Geonetzwerk Metropole Ruhr

Campingplätze heiß begehrt, aber noch herrscht Urlaubsverbot

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Die Betreiber der Dorstener Campingplätze können sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Im Moment dürfen nur Dauercamper auf die Plätze. Doch die Urlauber scharren mit den Hufen.

Dorsten

, 08.04.2021, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die fast schon winterlichen Temperaturen an den Ostertagen haben nicht für einen Ansturm auf den Dorstener Campingplätzen gesorgt. „Bei dem Wetter ist nicht viel los. Nur die Dauermieter mit Erstwohnsitz sind da“, berichtet Karl-Heinz Zenker, Geschäftsführer des Campingplatzes Schult im Anker. Etwa 40 der insgesamt 150 Parzellen seien durch diese Familien belegt.

Private Campingurlauber dürfen in Zeiten der Corona-Pandemie derzeit ohnehin nicht kommen. Trotzdem erhält Karl-Heinz Zenker immer wieder Anfragen von potenziellen Gästen. „Zwei, drei melden sich jeden Tag. Auch wenn ich ihnen sage, dass ich niemanden aufnehmen kann, melden sie sich wieder“, erzählt der Geschäftsführer.

Heißbegehrte Urlaubs- und Dauerplätze

„Acht bis zehn Plätze“ stehen allerdings für Durchgangscamper laut Karl-Heinz Zenker auf dem Platz in Östrich nur zur Verfügung. Diese sind immer heißer begehrt, Camping liegt im Trend. Auch für die Dauercampingplätze gebe es zahlreiche Interessenten.

„Wenn ein Platz frei wird, stehen mindestens fünf bereit“, verdeutlicht der Dorstener. Eigentlich würde es sich finanziell lohnen, mehr Durchgangscamper aufzunehmen, wenn das wieder möglich ist. „Aber ich kann meinen Campingplatz nicht erweitern und möchte nicht Campern, die seit mehr als 20 Jahren da sind, sagen, dass sie gehen müssen“, meint Karl-Heinz Zenker.

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Dietmar Harsveldt, geschäftsführender Gesellschafter des Freizeitparks Tillessensee, berichtet ebenfalls von einem deutlich gestiegenen Interesse am Dauercamping. Denn viele Wohnwagenbesitzer hätten wenig Möglichkeiten, ihre Fahrzeuge auf städtischem Gebiet abzustellen. „Ich beobachte, dass viele Wohnwagen jetzt auf den Autoparkplätzen und die Autos auf der Straße stehen“, beschreibt der Besitzer von mehreren Campingplätzen in Nordrhein-Westfalen die Folgen des Camping-Booms.

Dietmar Harsveldt, geschäftsführender Gesellschafter des Freizeitparks Tillessensee, spürt den Campingboom.

Dietmar Harsveldt, geschäftsführender Gesellschafter des Freizeitparks Tillessensee, spürt den Campingboom. © picture alliance / dpa

Und auch der Urlaub auf vier Rädern wird, wenn es wieder erlaubt ist, definitiv anziehen. „Über Ostern hatte ich insgesamt Buchungen im Wert von 150.000 Euro, die musste ich alle stornieren“, berichtet Dietmar Harsveldt. Er rechne nicht damit, dass Tourismus vor dem 1. Mai wieder möglich sein wird. Wartelisten seien notwendig, aber auch der Anspruch der neuen Campinginteressierten sei gestiegen. „Die Leute erwarten mehr. Urlauber, die sonst 14 Tage in den Club Robinson geflogen sind, kommen jetzt auf den Campingplatz“, weiß Dietmar Harsveldt.

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In Dorsten halten sich derzeit nur Dauercamper auf. „Wie viele da sind, ist immer unterschiedlich. Da die Camper eigene Sanitäranlagen haben, können sie sich zu Hause aufhalten“, erläutert der Camping-Fachmann.