An dieser Stelle am Kanal in Dorsten fand Anneliese Heinen das tote Tier in dem Plastikbeutel.

© Michael Klein

Tierkadaver in großem Plastikbeutel: Grausiger Fund am Dorstener Kanal

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Anneliese Heinen sammelt auf ihren Spaziergängen am Wesel-Datteln-Kanal in Dorsten jeden Tag den herumliegenden Müll ein. Jetzt machte sie jedoch eine grausige Entdeckung am Wegesrand.

Dorsten

, 10.04.2021, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seitdem Anneliese Heinen Anfang 2020 nach 36 Jahren Arbeitsleben in den wohlverdienten Ruhestand ging, hat die Dorstenerin viel mehr Zeit. „Deswegen habe ich mir zur Aufgabe gemacht, auf meinen täglichen Runden am Kanal den weggeworfenen Abfall am Wegesrand aufzusammeln und in die Mülleimer zu werfen“, sagt die passionierte Spaziergängerin. Doch was sie am Donnerstag fand, das hat sie entsetzt.

Mit Band verschnürt

Gegen 8.30 Uhr ging sie auf der nördlichen Seite des Kanaluferwegs in Höhe des Biotops am Wohnmobil-Platz entlang, als sie an der dortigen, mit Draht eingefassten Steinmauer einen hellen und notdürftig mit einem Band verschnürten Plastikbeutel entdeckte. „So einer, in dem normalerweise Zement transportiert wird“, erzählt sie. Dabei: ein großer Zettel mit der Aufschrift „Für den Bauhof. Danke.“

Anneliese Heinen sah durch die schmale Öffnung, dass sich etwas Dunkles im Beutel befand. „Ich dache zunächst, dass sei eine umgedrehte Grasnarbe.“ Doch als sie den Packen anhob, um ihn zum nächsten größeren Abfallbehälter zu bringen, „war der furchtbar schwer“. Dann bemerkte sie Fell-Haare im Beutel. „Da lag ein totes Tier drin, ich habe mich total erschrocken.“

Ein mittelgroßer Hund?

Die Dorstenerin geht davon aus, dass es ein mittelgroßer Hund war. „Ich wollte nicht noch weiter reinschauen“, sagt sie. Da sie kein Smartphone dabei hatte, machte sie sich auf den Weg zum Bau-Container an der derzeit laufenden Petrinum-Baustelle. Dort traf sie zufällig auf einen Mitarbeiter des für den Kanaluferweg zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA).

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Die Mitarbeiter der Dorstener Behörden-Außenstelle informierten eine Abdeckerei. „Die hat den Tierkörper fachgerecht entsorgt“, erklärte ein WSA-Mitarbeiter auf Anfrage unserer Zeitung. Um was für ein Tier es sich bei dem Fund gehandelt habe, wisse er nicht. „Wir haben selbst nicht weiter hineingeschaut.“

Von der Größe her, könnte es sich tatsächlich um einen Hund gehandelt haben.

Trauriges Schicksal

Anneliese Heinen fragt sich, aus welchen Beweggründen jemand ein Tier auf diese Art und Weise entsorgt: „So was macht man doch nicht.“ Aber vielleicht, so denkt sie auch, ist ein trauriges Schicksal der Hintergrund: „Wer weiß, ob sich da jemand nicht anders zu helfen wusste.“

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Trotz dieses unangenehmen Vorfalls hat die Dorstenerin am nächsten Morgen auf ihrer tagtäglichen Tour wieder den Unrat von Kanalweg und Ufer-Grünstreifen eingesammelt. „Allein auf dem kurzen Weg zwischen dem ehemaligen Lippe-Polder-Park und der Kanalbrücke der Borkener Straße kam am Freitag eine große Supermarkttüte voll zusammen.“