Es war am Dienstag gegen 20.40 Uhr, als es endlich amtlich war: Das NRW-Schulministerium mit der gebürtigen Dorstenerin Dorothee Feller an der Spitze hatte die für Mittwoch angesetzten schriftlichen Abiturprüfungen in den naturwissenschaftlichen Fächern abgesagt und auf Freitag verschoben. Grund war eine technische Panne, die verhinderte, dass die Schulen die Prüfungsunterlagen herunterladen konnten.
Auch am Gymnasium St. Ursula hatten Fachlehrer stundenlang vergeblich versucht, an die Aufgaben zu kommen. Entsprechend groß war die Unruhe. „Wir haben gerade einen Döner gegessen, um unsere Nerven zu beruhigen“, bestätigte der stellvertretende Schulleiter Benedikt Wieschhörster am Abend.
Die Situation sei für die Schülerinnen und Schüler, aber natürlich auch für seine Kolleginnen und Kollegen sehr unschön gewesen. Letzteren hatte zuvor eine lange Nacht gedroht. Denn anders als in den übrigen Fächern treffen bei den Naturwissenschaften die Lehrer vor Ort die Entscheidung, welche Aufgaben ihre Schüler am nächsten Morgen erhalten. Entweder hätten sie also bis in die Nacht die Auswahl treffen müssen oder am frühen Mittwochmorgen.
Infos auf „üblichen Kanälen“
So aber kam es anders. Nach der späten Entscheidung des Schulministeriums, die ersten Abiturprüfungen zu verschieben, informierte das St. Ursula-Gymnasium die betroffenen Schülerinnen und Schüler „über die üblichen digitalen Kanäle“, sagte Benedikt Wieschhörster. „Das ist geübt.“ Wie viele der etwa 100 Abiturienten dort von der Absage betroffen waren, konnte er zu dem Zeitpunkt gar nich genau sagen. Es dürften einige Dutzend gewesen sein.
Auch am Gymnasium Petrinum, dem Vestischen Gymnasium in Kirchhellen und den Gesamtschulen in Wulfen und Schermbeck warteten Lehrer stundenlang auf die Entscheidung des Ministeriums, um dann ihre Schüler eilig auf den eigentlich prüfungsfreien Freitag zu „vertrösten“. Stellungnahmen von diesen Schulen waren am Abend nicht zu bekommen.
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