Schreibwarenkette hat Vorinsolvenz angemeldet Schließt Zurhausen in der Dorstener Innenstadt?

Insolvenz: Schließt Zurhausen in der Innenstadt?
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Unter der dunkelblauen Markise des Schreibwarengeschäfts Zurhausen stehen mehrere Aufsteller mit Grußkarten. Einige Menschen auf der Lippestraße bleiben stehen und schauen. Ein kleiner gelber Aushang an der Eingangstür weist auf Rabatte hin. Äußerlich scheint bei dem Traditionsgeschäft alles wie immer. Allerdings könnte sich das bald ändern.

Denn das Geschäft gehört zu der Schreibwarenkette „Pro Büro und Kopierer GmbH“. Seit den 1980er-Jahren ist das Unternehmen mit Sitz in Dortmund aktiv. Derzeit gehören 16 Filialen in Nordrhein-Westfalen zu der Kette. Und genau dieser droht nun eine Insolvenz.

Insolvenzantrag ist gestellt worden

Das Unternehmen habe einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dortmund gestellt, sagt Geschäftsführer Christian Podszuk in einem Artikel der WAZ. „Aktuell befinden wir uns in der Vorinsolvenz mit dem Ziel, das Unternehmen zu sanieren und fortzuführen“, sagt eine Sprecherin. Eine Vorinsolvenz ist einer regulären Insolvenz vorgeschaltet.

Neben Büromaschinen, Büromöbeln und Büromaterial verkauft die „Pro Büro und Kopierer GmbH“ auch Tornister, Schreibwaren, Fotokopien und Tornister. Die hängen auch noch bei Zurhausen im Laden. Denn seit Anfang des Jahres läuft die Saison. Baldige Erstklässler kommen mit ihren Eltern vorbei, um nach den Anmeldungen und den Schuleingangsuntersuchungen die Tornister für den Schulstart auszusuchen.

Dorstener Filiale hat weiter geöffnet

Schultaschen, Hefte, Stifte und vieles mehr verkauft das Zurhausen-Team trotz der Vorinsolvenz von „Pro Büro und Kopierer GmbH“ auch weiterhin. Die Filiale an der Lippestraße 2 in Dorsten hat wie bisher von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Zumindest zeitweise. Denn ob das so bleibt, ist noch unklar. „Für konkrete Aussagen zu bestimmten Standorten ist es aktuell noch zu früh“, heißt es in einer Antwort des Unternehmens.

Die Mitarbeiterinnen hängen also ebenso noch in der Schwebe wie die Kundschaft. Man wisse noch nicht, wie es in Dorsten weitergeht, sagt eine der Mitarbeiterinnen während eines kurzen Gesprächs. Sie wisse lediglich, dass das Geschäft bis Ende Mai auf jeden Fall noch geöffnet sein werde. Bis dahin seien die Gehälter der 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kette gesichert. Das berichtet das Magazin „Indat“.

Übernahme scheint möglich

Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind hält eine Übernahme der Kette durch einen anderen Wettbewerber für möglich. Erste Interessenten gebe es bereits. Dem Magazin gegenüber äußert er sich ebenfalls zu den Gründen für die schwierige Situation.

Zurückzuführen sei das Insolvenzverfahren auf fehlende Aufholeffekte nach den Umsatzeinbußen in der Corona-Zeit, Lieferschwierigkeiten auf Seiten von Lieferanten und das im stationären Einzelhandel generell zögerliche Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden, die zwar stehen bleiben und schauen, aber nicht unbedingt kaufen.

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