Ehemalige Schule in Dorsten wird Ingenieurbüro Peter Cosanne plant „modernen Arbeitsort“

Von Dorstener Zeitung
Ehemalige Laurentiusschule in Dorsten wird zum Ingenieurbüro
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In der letzten Woche wurde der Vertrag zur Übernahme des Bauteils A der Laurentiusschule in Lembeck zwischen der Stadt Dorsten und der Cosanne Ingenieure GmbH unterzeichnet. Bald sollen auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule die Baumaßnahmen beginnen.

Während Bauteil B zu einer Kindertagesstätte umgebaut wird und Bauteil C der Dorfgemeinschaft weiterhin als Vereinshaus zur Verfügung steht, wird das historische Gebäude A zu einem modernen Bürogebäude mit attraktiven Arbeitsplätzen umgebaut.

So soll die Laurentiusschule nach dem Umbau aussehen, laut einer Visualisierung des Architekturbüros Ralf Badura.
So soll die Laurentiusschule nach dem Umbau aussehen, laut einer Visualisierung des Architekturbüros Ralf Badura. © privat

Der momentan noch in einem Dornröschenschlaf versunkene Altbau hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Als Volksschule für die damals noch selbständige Gemeinde Lembeck in den 1920er-Jahren errichtet, wurde er im Laufe der Zeit als Hauptschule, Notunterkunft für Geflüchtete und bis vor Kurzem als Ausweich-Quartier für die Behinderten-Werkstatt der Diakonie genutzt.

Dort, wo bereits sein Vater, der spätere Bürogründer Egon Cosanne, in den 1940/50er-Jahren die Schulbank drückte, plant Peter Cosanne einen zweiten Standort für sein Ingenieurbüro für Technische Gebäudeausrüstung.

60-köpfiges Team

„Mit diesem Projekt wollen wir nachhaltige Akzente setzen und die Zukunft planen“, führt der geschäftsführende Gesellschafter der Cosanne Ingenieure GmbH aus. Am jetzigen Standort des Ingenieurbüros im Lembecker Ortskern wird es aufgrund des kontinuierlichen personellen Wachstums der letzten Jahre langsam für das über 60-köpfige Team zu eng.

Lange suchten die Cosanne Ingenieure nach einem geeigneten zweiten Standort in fußläufiger Umgebung. Nun ist Peter Cosanne glücklich, ihn hier gefunden zu haben. „Natürlich ist momentan noch viel Phantasie notwendig, um sich den zurzeit leerstehenden Backsteinbau als modernen Arbeitsort vorzustellen. Aber wenn das Gebäude einmal freigestellt und saniert ist, wird es sich als wahres Schmuckstück präsentieren.“

„Herzensangelegenheit“

Bis dahin sei es ein weiter Weg und hohe Investitionen in Bauwerk und Technik seien notwendig. Doch für den Lembecker ist die umfangreiche Baumaßnahme mehr als nur ein Expansionsvorhaben. „Mit der alten Laurentiusschule sind zahllose persönliche Geschichten der Bewohner unseres Ortes verbunden. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, den leerstehenden Gebäudeteil der alten Schule zu sanieren und für das historische Ortsbild der Gemeinde zu erhalten.“

Im kommenden Jahr soll alles fertig sein und daraufhin stehen über 600 Quadratmeter moderne Nutzfläche zusätzlich und in fußläufiger Nähe zum bisherigen Bürostandort zur Verfügung. Dann werden in den Klassenzimmern von damals nicht mehr Mathe und Deutsch gepaukt, sondern moderne Technik und innovative Energieversorgungskonzepte geplant.

Ort des Lernens

Auch wenn hier zukünftig kein Schulbetrieb mehr stattfinden wird, bleibt das Gebäude ein Ort des Lernens. Schließlich sind die Cosanne Ingenieure bereits seit 1970 ständiger Ausbildungsbetrieb und wollen dies auch in Zukunft bleiben. Unter dem Motto „Wir planen Zukunft“ werden durch das Experten-Team nicht nur zukunftsweisende Planungsleistungen für moderne Technik erbracht, sondern auch die Zukunft des eigenen Fachkräfte-Nachwuchses sowie der eigenen Ingenieurgesellschaft im sich ständig weiterentwickelnden beruflichen Umfeld geplant.

Bürgermeister Tobias Stockhoff und WINDOR-Geschäftsführer Markus Funk freuen sich, dass auch der historische Altbau eine neue Zukunft findet: „Der Mix aus sozialer und unternehmerischer Nutzung ist ein tolles Gesamtkonzept für die frühere Laurentiusschule, die Lembeck damit als Gebäude erhalten bleibt. Ebenso wichtig ist für uns aber auch, dass wir dem wachsenden Unternehmen Cosanne Ingenieure GmbH eine Entwicklung am angestammten Standort ermöglichen können.“

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