Taxi Dorsten Platzhirsch übernimmt Personal von Taxi Heethey und will weiter wachsen

Taxi Dorsten übernimmt Personal von Taxi Heethey und will wachsen
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Nach mehr als 25 Jahren in Dorsten fuhren die Fahrerinnen und Fahrer von „Taxi Heethey“ an Silvester ihre vorerst letzten Schichten. Nach dem Tod des Chefs Georg Heethey hatte die langjährige Mitarbeiterin Anke Hinz das Unternehmen im Sommer übernommen und es eigentlich weiterführen wollen, doch das sei irgendwann nicht mehr möglich gewesen, hieß es.

Acht ehemalige Beschäftigte von Taxi Heethey sind aber weiterhin auf Dorstens Straßen unterwegs. Sie fahren jetzt für den früheren Konkurrenten „Taxi Dorsten“.

Als er von dem Aus von Taxi Heethey gehört habe, sei er auf einige Beschäftigte zugegangen, sagt Ömer Saka, Geschäftsführer von Taxi Dorsten. „Ein paar haben sich aber auch von selbst bei mir gemeldet.“

Benötig wurde das zusätzliche Personal allemal. Nach dem Ende von Taxi Heethey suchte nämlich auch die Vestische einen neuen Partner für ihre Taxibus-Linien. „Wir wurden kontaktiert und sind dann kurzfristig eingesprungen“, so Saka. „Bewältigt haben wir das damals nur, weil wir uns spontan noch ein weiteres Auto leihen konnten.“

Nach dem Tod des Chefs führte die langjährige Mitarbeiterin Anke Hinz Taxi Heethey bis Ende 2022.
Nach dem Tod des Chefs führte die langjährige Mitarbeiterin Anke Hinz Taxi Heethey bis Ende 2022. © Niklas Berkel (A)

Erfahrung in der Taxi-Branche sammelte Saka zunächst in Gladbeck. Dort leitete er mit seinem Bruder das Unternehmen „Taxi Saka“. Eigentlich ist Ömer Saka Bergmann. Er arbeitete jahrelang auf Prosper Haniel. Mit 49 Jahren ging es für den Schwerbehindertenvertreter im Betriebsrat in den Ruhestand. Er überließ seine Anteile am Gladbecker Taxi-Unternehmen seinem Bruder und wollte sich eigentlich zur Ruhe setzen.

Start als Hobby mit einem Auto

Eine befreundete Familie habe ihm aber nahegelegt, es doch mal in Dorsten zu versuchen, dort gebe es Bedarf. „Ich hab dann mit einem Auto hobbymäßig angefangen“, erzählt Ömer Saka und lacht. „Damit ich mit 49 keine Langeweile bekomme.“ Das war im August 2019. Später habe er Taxi Albers inklusive Telefonnummer übernehmen dürfen. „Von da an sind wir Monat für Monat stärker in den Markt gekommen.“

Inzwischen ist Taxi Dorsten der unangefochtene Platzhirsch in der Lippestadt. 29 Fahrerinnen und Fahrer sind für das Unternehmen tätig. Den Chef und seine Frau, die schon mal einspringen, wenn Not herrscht, nicht eingerechnet.

Neben Beschäftigten hat Taxi Dorsten auch Fahrzeuge übernommen, die für Heethey bestimmt waren, wegen der Geschäftsaufgabe aber nicht mehr ausgeliefert werden konnten. Drei davon fahren in Dorsten, zwei gingen nach Gladbeck zu Taxi Saka. Die Flotte von Taxi Dorsten wächst damit auf 13 Fahrzeuge.

Neben „Taxi Dorsten“ gibt es in Dorsten noch „Taxi E“ aus Wulfen. Das Heidener Unternehmen „Taxi Dankbar“ bedient auch Kunden im Dorstener Norden. Dorthin blickt aber auch Ömer Saka und kündigt an: „Wir werden uns demnächst nach Deuten und Wulfen vergrößern.“

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