Dorsten ist um ein Taxi-Unternehmen ärmer. Das traditionsreiche Unternehmen „Taxi Heethey“ schließt zum Jahresende. „So Gott will, fahren wir unsere letzte Tour am Silvesterabend um 23.59 Uhr“, sagt Anke Hinz.
Hinz arbeitet seit 25 Jahren für „Taxi Heethey“. Das Aus des Unternehmens trifft sie. Nachdem im August der Chef, Georg Heethey († 58) gestorben ist, übernahm sie die Leitung. „Die Erben hatten nicht die Möglichkeit, es weiterzuführen“, sagt sie.
Eigentlich wollte Hinz das Unternehmen weiterführen. „Ich habe aber nur wenig Unterstützung von bestimmten Seiten erhalten.“ An wen sich die Kritik richtet, wollte sie nicht sagen. Nur so viel: „Wir haben alles versucht, mit den Kollegen das Unternehmen irgendwie weiterzuführen, dass es so bleibt, wie es ist. Es ging aber nicht mehr.“
„Taxi Heethey“ gab es in Dorsten seit 1996. „Wir waren ein Familienunternehmen“, erinnert sich Hinz. „Es war eine schöne Zeit.“ Damals fuhren noch mehr Taxi-Unternehmen auf Dorstens Straßen. Nach dem Aus von „Taxi Heethey“ bleiben in Dorsten „Taxi Dorsten“ und „Taxi E“ aus Wulfen sowie „Taxi Dankbar“ aus Heiden, die auch im Dorstener Norden fahren.
„Corona hat alles verändert“
Besonders die vergangenen zweieinhalb Jahre waren schwierig, sagt Hinz. „Corona hat alles verändert.“ Weil die Kneipen und Restaurants in den Lockdowns schließen mussten und keine Veranstaltungen stattfanden, fehlten den Unternehmen wichtige Einnahmequellen.
Der Tod des Geschäftsführer war für „Taxi Heethey“ nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Für die Fahrgäste tut es mir leid. Es sind alle tieftraurig. Es tat weh, auch den kranken Menschen, die wir jeden Tag gefahren sind, die Nachricht mitteilen zu müssen.“
Unfall an Parkhaus-Ausfahrt in Dorsten: Zwei Pkw-Insassen verletzt ins Krankenhaus
Nach fast sechs Jahrzehnten: Kult-Kiosk in Dorsten schließt das Tresen-Fenster für immer
Nach Unfallflucht: Polizei kam einer Dorstenerin schnell auf die Schliche