Unaufhörlich strömten Besucherinnen und Besucher am frühen Samstagabend (17.6.) durch den Bürgerpark Maria Lindenhof in Richtung Amphitheater. Mit Fahrrädern oder zu Fuß kamen sie, auch über den Lippedamm oder von der Kanalpromenade.
Das Konzert des Gospelchores „Swinging Church“ hatte eine Riesenresonanz. „Es sind rund tausend Besucher hier“, war sich Parkbürgermeister Johannes Kratz sicher, der vor der offiziellen Begrüßung erstmal einige Radfahrer ermahnen musste, ihre Bikes aus der Rettungsgasse zu entfernen. Da bangte so mancher um seinen hart erkämpften Sitzplatz auf den Stufen. Angesichts der hohen Temperaturen war es nur unter dem riesigen neuen Sonnensegel angenehm auszuhalten.
Ten Sing Gahlen unterstützte
„Wir schwitzen hier schon den ganzen Tag“, scherzte Chorleiter Hans-Jürgen Gromann. Seit 11.30 Uhr waren sie hier, um alles aufzubauen. Ein Team von sieben Leuten von der Jugendgruppe „Ten Sing Gahlen“ hatte die Technik installiert, unterstützte beim Aufbau der Chorpodeste im Halbrund und sonstigen Vorbereitungen.
„Eigentlich wollte ich nie mehr ein Open-Air-Konzert machen“, so Gromann. Allerdings nicht wegen der vielen Arbeit, sondern wegen der schwierigen Akustik. Er erinnere sich an ein „Desaster“ vor 25 Jahren, bei dem nichts zu hören war. Das alles sollte es an diesem Abend nicht geben, die Technik ist ausgefeilter, das Chorensemble war von beachtlicher Größe und stimmlich gut aufgestellt, Chormikrofone gab es reichlich und Nico von Ten Sing am Mischpult ein echter Profi.
Mit „African Allelujah“ startete das Konzert, schon klatschten die Ersten im Publikum mit. Bei „This little light of mine“ stimmten von den Rängen viele ein, „let it shine, let it shine, let it shine“. Klangvoll und gut ausgesteuert ging es durch das Programm, auch Solo-Passagen wie von Moni Noack waren gut zu verstehen.
Die ganze Atmosphäre war entspannt und einfach nur freudestrahlend. Die Mitarbeiter der Oude Marie hatten alle Hände voll zu tun, um Kaltgetränke und Pizzen zu servieren, der Andrang an der frisch renovierten Theke war groß.
Dank an den Bürgerpark
„Dieses Konzert ist ein Dank an den Bürgerpark und die Oude Marie, darum ist es schön, dass es hier so voll ist“, sagte Gromann. Während der Corona-Pandemie gab es in Dorsten keinen Probenraum, der für 80 Chorsängerinnen und -sänger genügend Abstand ermöglicht hätte.
Johannes Kratz und Kevin Over von der Agentur Schaukelbaum boten sofort an, das Amphitheater zur Verfügung zu stellen. „Da saß der Chor natürlich dort, wo jetzt die Leute sitzen“, erinnerte Gromann.
Nur so war es möglich, den musikalischen Betrieb aufrecht zu erhalten, sogar 2021 schon ein Konzert zu geben. Die gesamten Pandemie-Jahre regelmäßig zu proben ist ein Luxus, den nur wenige Chöre hatten.
„Swinging Church“ ist, wie es schon bei den Jubiläumskonzerten 2022 zu spüren war, noch kompakter geworden, gut ausgewogen in Männer- und Frauenstimmen. Das Medley aus dem Musical „Hair“ begeisterte ebenso wie die verschiedenen Spirituals und Gospels. Stehende Ovationen, Tanzeinlagen, Applaus, der Chor hatte tausend Menschen einen wunderbaren, herzerfüllenden Sommerabend beschert.
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