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Streit um Bahnübergang B58: Hotel Humbert bekommt unerwartete Schützenhilfe
Bahnübergänge in Wulfen
Die Bahn plant den Umbau von Bahnübergängen in Wulfen. Mit dem Bahnübergang an der B58 am Hotel Humbert gibt es Probleme. Die Familie Humbert hat jetzt unerwartete Schützenhilfe bekommen.
Viermal hat die Familie Humbert neben anderen Beteiligten Gespräche mit der Bahn geführt. Bislang sind Familie und Vertreter der Bahn noch nicht übereingekommen, ob es für wegfallende Parkplätze am Hotel eine für beide Seiten vertretbare Lösung gibt.
Das Hotel Humbert ist auf Fernfahrer als Hausgäste angewiesen. Die wiederum auf Parkplätze, auf denen sie ihre Transporter oder Lastwagen abstellen können. Weil die Bahn mit dem Umbau des Bahnübergangs an der B58/Weseler Straße größere Sicherheitsabstände einplant, müssen voraussichtlich sechs Parkflächen am Hotel geopfert werden. Außerdem werden weitere Teile des Grundstücks der Familie Humbert von der Bahn für den Umbau beansprucht.
Nun haben die Humberts nach aus ihrer Sicht unbefriedigenden Lösungsvorschlägen unerwartete Schützenhilfe bekommen. „Der CDU-Landtagsabgeordnete Josef Hovenjürgen hat sich bei uns gemeldet“, sagt Renate Humbert.
Auf unsere Anfrage hieß es aus Hovenjürgens Wahlkreisbüro: „Herr Hovenjürgen steht mit Herrn Humbert in Kontakt und hat zugesichert, ihn bei der Durchsetzung seiner Interessen gegenüber der Deutschen Bahn zu unterstützen. Herr Hovenjürgen ist ebenso wie Herr Humbert irritiert über das Vorgehen der Bahn und kann das Handeln nicht nachvollziehen.“
Darum werde der Landtagsabgeordnete das Thema bei der Bahnsprechstunde im Landtag mit dem Bevollmächtigten der Deutschen Bahn für NRW ansprechen und diskutieren. Ergebnisse ließen sich natürlich nicht vorhersagen, aber: „Im besten Fall kommt es zu einer Einigung im Sinne der Familie Humbert.“
Für den Bahnübergang liegt noch kein Antrag vor
Unabhängig davon haben die Bahn AG und auch das Eisenbahnbundesamt (EBA) als Planungsbehörde auf Anfrage unserer Redaktion reagiert. „Für den Bahnübergang Weseler Straße/B58 liegt aktuell kein Antrag vor“, sagt Heike Schmidt, Sprecherin des Eisenbahnbundesamtes.
Erst wenn ein Antrag vorliegt, könne das EBA entscheiden, ob ein Vorhaben zulässig ist. Dabei werde auch geprüft, ob öffentliche oder private Belange berührt und wie diese in der Planrechtsentscheidung zu berücksichtigen seien.
Für die Bahnübergänge Gälkenheide (Hervest), Lippramsdorfer Straße, Kaisersweg und Speckinger Weg (Lembeck) sind indes Plangenehmigungen erlassen worden. Für vier Bahnübergänge in Wulfen laufen die Antragsverfahren: Feldweg, Burenkamp (seit Ende April 2019 im Anhörungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster) sowie Köhler Straße und Verspohlweg zählen dazu.
Komplexes Verfahren mit vielen Beteiligten
Das Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt ist aber „nur ein Teil des Gesamtprozesses für ein Bauvorhaben, dessen Steuerung immer in den Händen der Bahn bleibt“, sagt EBA-Pressesprecherin Heike Schmidt.
Die Deutsche Bahn wollte sich zum Stand der Dinge an der B58 zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Ein Sprecher sagte: „Bei den Bahnübergängen Weseler Straße, Burenkamp, Köhler Straße und Verspohlweg laufen die Verfahren, die unterschiedlich weit fortgeschritten sind.“ Erst wenn Beschlüsse vorliegen, „können wir weitere Aussagen machen“.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
