Viele Menschen in Gelsenkirchen haben erst in der vergangenen Woche zu spüren bekommen, welche Auswirkungen und Schäden Starkregen anrichten kann. Zahlreiche Keller waren vollgelaufen. In einigen Stadtteilen waren Straßen nur noch mit Schlauchbooten passierbar.
Doch kann es auch in der Lippestadt zu einer solchen Situation kommen? Und wenn ja, welche Gebiete wären dann besonders betroffen. Eine Karte zeigt, wo die Wasserhöhen und die Fließgeschwindigkeiten am größten wären.
Kartenmaterial ist öffentlich
Zu finden sind die Informationen auf dem öffentlich einsehbaren Geodatenportal der Stadt Dorsten. Sie basieren auf den Daten des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie. Auch andere Institutionen, wie beispielsweise das Land Nordrhein-Westfalen, greifen auf dieses Datenmaterial für ihre Karten zurück.
Dargestellt werden unter anderem Wasserhöhen und die Fließgeschwindigkeiten bei extremen Starkregenereignissen mit einer Niederschlagsmenge von 90 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde.
Zum Vergleich: In Gelsenkirchen sind in der vergangenen Woche bis zu 48 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde gefallen. Ein extremer Starkregen, dessen Auswirkungen in der Karte simuliert werden, ist dementsprechend selten.
Bei einem Regenereignis dieser Art müssten die Menschen in Dorsten an einigen Stellen mit teils starken Überflutungen rechnen - vor allem in Senken und an Bächen. Beispielsweise am Schölzbach oder am Kalten Bach in Rhade.
An den Bächen könnten Wasserstände von bis zu vier Metern erreicht werden, sodass das Wasser auch an die naheliegende Wohnbebauung heranreichen könnte. Die gute Nachricht: Meist ist „nur“ eine Wasserhöhe von zehn bis 50 Zentimetern eingezeichnet.

Straßen wären nicht passierbar
Zusätzlich wären einige Straßen nicht passierbar, darunter im Bereich der Altstadt die Kreuzung Willy-Brand-Ring/Vestische Allee. Laut der Karte sind dort Wasserhöhen von bis zu vier Metern möglich.
Blockieren würde das Regenwasser zudem die Bismarckstraße in Richtung An der Wienbecke ab dem Kreisverkehr Am Güterbahnhof/Am Holzplatz. Auf bis zu zwei Meter könnte dort das Wasser nach extremen Regenfällen steigen.

Weiter in Richtung Alt-Wulfen gibt es zudem in Wohngebieten mehrere kleinere Bereiche, in denen das Wasser Höhen von bis zu zwei Metern erreichen könnte. Beispielsweise rund um den Kreisverkehr Kleiner Ring/Frankenstraße.
Barkenberger Allee betroffen
Zufahrten vom Wittenberger Damm hinein in das Zentrum von Barkenberg könnten wohl ebenfalls nicht befahren werden. Dies gilt für Bereiche der Barkenberger Allee und der Dimker Allee, aber auch für einige Unterführungen, die unter den beiden Hauptstraßen entlangführen.
Überschwemmt würden außerdem Felder entlang der Wulfener Straße in Lembeck. Teilweise könnte dort das Wasser auf über vier Meter steigen. Davon wäre allerdings keine Wohnbebauung betroffen.
Anders sähe das an der Straße Wasserfuhrt aus, die von der Rekener Straße abgeht. Dort würde das Wasser an die Häuser heranreichen, wenn sich die Straße bei extremen Starkregen in einen zügig fließenden Bach verwandeln würde.
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