Starke Stimmen für Frauen In Schermbeck und Altendorf-Ulfkotte schafft die KFD den Spagat

Starke Stimmen für Frauen: Wie KFD-Gruppen den Spagat schaffen
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Mitgliederschwund? Protest gegen Beitragserhöhung? Kein Nachwuchs? Von wegen! Die KFD-Gruppen aus Altendorf-Ulfkotte und Schermbeck machen ganz andere Erfahrungen als die katholischen Frauen in St. Marien oder St. Matthäus. „Wir sind ein Powerfrauen-Verein“, erklärt Petra Becker vom Schermbecker Leitungsteam selbstbewusst.

400 Frauen aller Altersstufen gehören in Schermbeck der KFD an. In Heilig Kreuz im deutlich kleineren Altendorf-Ulfkotte sind es 176 - eine seit zwölf Jahren stabile Zahl, wie Doro Werwer stolz berichtet.

Was läuft in Schermbeck und Altendorf-Ulfkotte anders als in anderen Gemeinden? Warum war in einigen Gruppen die Beitragserhöhung um 15 Euro jährlich ein großes Thema mit gerade zu katastrophalen Folgen bis hin zur Auflösung ganzer KFD-Gruppen und in anderen nicht?

Doro Werwer, Christina May (beide Heilig Kreuz) sowie Petra Becker und Ingrid Bienbeck (beide Schermbeck) sehen in ihrem Bemühen um jüngere Frauen und dem gleichzeitigen Kümmern um die ältere Generation in ihren Reihen ein Erfolgsrezept.

Programm für jedes Alter

„Uns gelingt der Spagat zwischen Jung und Alt offenbar ganz gut“, erzählen sie. Ihre Veranstaltungen sind stets für alle Altersgruppen gedacht. Und wenn die betagteren Damen die Wanderung über den Baldeneysteig auslassen, sind sie spätestens beim Adventskaffee wieder dabei.

Die Jahreshauptversammlung finde inzwischen abends statt, damit die berufstätigen Frauen auch dabei sein können. Ingrid Bienbeck: „Damit sich niemand vor dem Weg im Dunkeln fürchten muss, haben wir einen Fahrdienst organisiert.“ Und die gemeinsamen Treffen schweißen alle zusammen.

Werbekarte der KFD im Bistum Paderborn
„Katholisch, aber anders“: Mit diesem kecken Motto wirbt die KFD Paderborn. So sehen sich auch die Frauen aus Altendorf-Ulfkotte und Schermbeck. © KFD Paderborn

Die Beiträge beider KFD-Gemeinschaften werden inzwischen nicht mehr durch die Kassiererinnen persönlich eingesammelt, sondern durch das moderne Lastschriftverfahren. „Haubesuche gibt es trotzdem“, versichert Petra Becker.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands als starke Stimme für Frauen - so verstehen sich die KFD-Leitungsteams in Altendorf-Ulfkotte und Schermbeck. Doro Werwer: „Wir sind ein Mehrwehrt für die Gemeinde, fürs ganze Dorf und alle Frauen in der Gesellschaft.“ Schon Ende der 60er-Jahre löste der Name KFD die einstigen Müttervereine ab.

Die kfd mischt sich ein

Die KFD gibt Frauen eine unüberhörbare Stimme in Kirche, Politik und Gesellschaft. Die Anerkennung von Erziehungsleistungen in der Rente oder Mütterkuren als Pflichtleistungen der Krankenkassen sind nur zwei Beispiele für das jahrzehntelange erfolgreiche „Einmischen“ der KFD zum Wohle von Frauen.

Dass die Katholische Kirche gerade vor dem Hintergrund der Missbrauchsskandale im Sturm stehe, geschehe durchaus zu Recht, sind sich die vier Frauen aus Dorsten und Schermbeck einig. Aber ihr Motto ist dennoch „Jetzt erst recht!“

Sie möchten alle KFD-Gruppen zu Teamarbeit ermutigen und dazu, alte Zöpfe abzuschneiden, um fit zu bleiben für die Zukunft und attraktiv für nachfolgende Generationen, damit Frauen weiterhin eine gewichtige Stimme in Kirche und Gesellschaft behalten. Und nicht nur in Schermbeck und Altendorf-Ulfkotte.

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