St.-Ursula-Schulen freuen sich über neue Schulseelsorgerin

Schulseelsorge

Simone Barciaga heißt die neue Schulseelsorgerin an den Ursulinen-Schulen. Wie sie zu der Vollzeitstelle kam und warum ihr Chef Pfarrer Franke von St. Agatha ist, erklärte sie im Gespräch.

Dorsten

, 10.12.2018, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Simone Barciaga arbeitet als Schulseelsorgerin drei Tage in der Woche am St.-Ursula-Gymnasium und zwei an der Realschule am Nonnenkamp.

Simone Barciaga arbeitet als Schulseelsorgerin drei Tage in der Woche am St.-Ursula-Gymnasium und zwei an der Realschule am Nonnenkamp. © Anke Klapsing-Reich

Wie habt ihr das nur hingekriegt?“ Ludger Cirkel, Geschäftsführer der Trägerstiftung St. Ursula, hat diese Frage in der letzten Zeit schon öfter gehört. Denn eine vom Bistum finanzierte Vollzeitstelle als Schulseelsorgerin für die beiden St.-Ursula-Schulen in Dorsten (Gymnasium und Realschule) - das ist schon eine ungewöhnliche Besonderheit.

„Wir sind glücklich und auch ein bisschen stolz, dass uns das gelungen ist“, sagt der strahlende Geschäftsführer, der beim Pressetermin gemeinsam mit den Schulleiterinnen Elisabeth Schulte Huxel (Gymnasium) und Miriam Baumeister (Realschule) die „Neue“ offiziell vorstellte: Sie heißt Simone Barciaga, ist in Dorsten aber eher unter ihrem Mädchennamen Simone Pieper bekannt.

Ausbildung zur Pastoralreferentin

„2003 habe ich in der damals noch nicht fusionierten Pfarrei St. Agatha meine Ausbildung als Pastoralreferentin absolviert“, erzählt die 39-Jährige. Nach vier „Agatha-Jahren“ habe sie dann sechs Jahre lang in Wulfen/Barkenberg/Deuten gearbeitet, bevor sie als Mitarbeiterin an der Jugendkirche effata (!) in Münster anfing. Doch ständig zwischen ihrer ehelichen Wohnung in Dorsten und der „dienstlichen“ in Münster zu pendeln, ist auf Dauer nicht so toll. Da kam es ihr sehr gelegen, dass Karl Render, beim Bistum Leiter der Hauptabteilung Seelsorge/Personal, mit der Stellenaussicht in Dorsten auf sie zukam.

Brief an den Bischof

„Karl Render war kurz zuvor bei uns zu Besuch gewesen“, erzählt Ludger Cirkel. Grund für seine Visite war der Brief, den die Schulleitung an den Bischof geschickt hatte: „Darin haben wir ihn um religionspädagogische Unterstützung gebeten“, erklärt Elisabeth Schulte Huxel. Durch den Rückzug der Ursulinenschwestern aus den Schulleitungen und dem Schulalltag war diesbezüglich ein Vakuum entstanden. Und das wollte gefüllt werden, denn „der Mensch braucht mehr als Schule, er braucht auch etwas für die Seele“, verweisen die Schulleiterinnen auf die christliche Ausrichtung der Ursulinenschulen, die den Leitsätzen der Ordensgründerin Angela Merici folgen.

Da Simone Barciaga nicht an der Schule, sondern beim Bistum angestellt ist, kann ihr Vorgesetzter auch kein Lehrer sein: „Mein Chef ist Dechant und Pfarrer Ulrich Franke von St. Agatha“, erklärt die Seelsorgerin das besondere Konstrukt. Beide Ursulinenschulen liegen auf dem Pfarrgebiet von St. Agatha, da mache diese Zuordnung Sinn. Gleichzeitig würden dadurch Synergieeffekte aus der Pfarrei und den Schulen genutzt, um eine Zusammenarbeit auszubauen.

Angebote orientieren sich am Evangelium

Montags, mittwochs und freitags ist Simone Barciaga im Gymnasium, dienstags und donnerstags an der Realschule am Nonnenkamp zu finden. „Mein Aufgabengebiet ruht auf vier Säulen: Gesprächsangebote für Schüler, Lehrer und Eltern, Begleitung der Tage der religiösen Orientierung, Unterstützung bei der Gottesdienstvorbereitung und Organisation christlicher Projektarbeiten“, fasst Simone Barciaga zusammen. Ihre Angebote sind freiwillig, keine Mission: „Sie orientieren sich am Evangelium, an der Spiritualität Angela Mericis und haben immer etwas mit der Lebenswirklichkeit der Schüler zu tun“, betont die Seelsorgerin. Und sie werden bisher gut angenommen. Wie auch das riesige Paket, das zurzeit im Eingangsbereich des Gymnasiums die Schüler dazu auffordert, ihre Gedanken aufzuschreiben zu der Frage: „Was ist ein Geschenk für mein Leben?“

Ludger Cirkel (Geschäftsführer Stiftung St. Ursula) und die Schulleiterinnen Miriam Baumeister (Realschule) und Elisabeth Schulte Huxel (Gymnasium) sind glücklich, Simone Barciaga als Schulseelsorgerin in ihrer Gemeinschaft zu haben.

Ludger Cirkel (Geschäftsführer Stiftung St. Ursula) und die Schulleiterinnen Miriam Baumeister (Realschule) und Elisabeth Schulte Huxel (Gymnasium) sind glücklich, Simone Barciaga als Schulseelsorgerin in ihrer Gemeinschaft zu haben. © Anke Klapsing-Reich

„Meine Familie, meine Freunde, meine Gesundheit, meine Freundin Sophie, die immer zu mir hält ... - viele Antworten sind schon in Buntstiftfarben auf dem Karton verewigt. Und sollten auch Schulleitungen ihre Meinungen niederschreiben dürfen, dann dürfte wohl bald ein weiterer Eintrag auf dem Geschenkpaket zu finden sein: „Unsere Schulseelsorgerin!“