
© Guido Bludau
Diese Spielplätze sollen geschlossen werden - sparen wird die Stadt dadurch nicht
Spielplätze
Zahlreiche Spielplätze sollen in Dorsten aufgegeben werden. Das sieht ein neues Konzept vor. Gespart wird dadurch nicht. Hier eine Übersicht, was sich in den Stadtteilen ändern soll.
Seit 2012 ist klar, dass die Stadt Dorsten für ihre Größe zu viele Spielplätze hat. So wurde ein Landschaftsarchitekturbüro dazu beauftragt herauszufinden, auf welche Flächen man verzichten kann und welche Plätze es wert sind, aufgewertet zu werden.
Seit Mitte 2018 ist diese Analyse fertig. Es folgten eine groß angelegte Online-Befragung sowie die Befragung der Grundschüler vor Ort. In den elf Stadtteilkonferenzen wurden die einzelnen Änderungsvorschläge vorgestellt und diskutiert. Auch weitere Anregungen von Bürgern wurden berücksichtigt. Die Stadtteile wurden zudem priorisiert - je nachdem wie dringlich die Maßnahmen sind. Außerdem konnten die Stadtteilkonferenzen noch bis zu drei Spielplätze pro Stadtteil nennen, die zuerst bedacht werden sollten, wenn etwas getan wird.
Grünflächen für das Stadtklima
114 Spielflächen sollen, folgt man dem Konzept, in Dorsten erhalten bleiben. Die anderen sollen zu „Grünflächen umgewandelt“ werden. Das bedeutet, dass die Plätze als Grünfläche für das Stadtklima erhalten bleiben. Dort könnten beispielsweise Rasenflächen, naturbelassene Wiesen oder auch Blühweisen entstehen.
Hier raten die Konzeptersteller vom Landschaftsarchitekturbüro Hoff dazu, dass Bürger die Patenschaft für solche Flächen übernehmen. Sollte das klappen, könnten die Flächen entweder zu Grünflächen umgewandelt werden, oder aber die vorhandenen Spielgeräte könnten so lange genutzt werden, bis sie aus Sicherheitsgründen abgebaut werden müssten.
Die Kontrolle und Pflege der Spielgeräte würde so lange noch die Stadt übernehmen. Ersetzt würden die Geräte jedoch nicht mehr. Je nach zugrunde liegendem Bebauungsplan kommt auch eine Verpachtung infrage.
Keine Einsparungen durch Schließungen
Wenn die Spielplätze geschlossen werden, sollen rund 34.800 Euro jährlich eingespart werden. Rechnet man jedoch die höheren Aufwendungen für die verbleibenden Spielplätze gegen, bleiben keine Einsparungen übrig. Im Gegenteil - es entstehen sogar zusätzlich Kosten von anfangs jährlich rund 37.000 Euro.
Hier eine Übersicht, was sich in den einzelnen Stadtteilen ändern wird:
Wulfen/Barkenberg
Wulfen und Barkenberg stehen auf der Prioritätenliste ganz oben. Aufgegeben werden sollen dort die Spielplätze Winkelkamp 1, die Grünfläche Grehenbruch, Jägerstraße und Wäldchen/Schwalbenstück. Die Grünflächen Marschall und Dimker Allee bleiben erhalten. Die drei Spielplätze, die zuerst verbessert werden sollen, sind der am Napoleonsweg, am Himmelsberg sowie am Robinsonplatz.
Holsterhausen
Holsterhausen steht auf Platz 2 der Prioritätenliste. Wegfallen sollen dort die Spielflächen Tiggelkamp, Bonifatiusstraße, Heedland und Lilienstraße. Als besonders wichtig bei eventuellen Verbesserungen gelten die Spielplätze Friedensplatz, Wulfener Landweg und Op de Kuhlen.
Hardt
Auf Platz 3 der Prioritätenliste steht die Hardt. Hier sollen die Spielplätze Gahlener Straße, Oberbergstraße, An der Oelmühle, Auerhahnstraße, Fuchspass und Marderweg II aufgegeben werden. Die Flächen Reiherstraße und Wachtelstraße sollen als Grünfläche erhalten bleiben. Priorität für eventuelle Aufwertungen haben die Plätze Marderweg I, Emmerichsweg und Liegnitzer Weg.
Feldmark
An vierter Stelle kommt die Feldmark. Spielplätze sollen hier nicht wegfallen. Jahnplatz, Weber- und Wagnerstraße sollen als Grünflächen erhalten bleiben. Höhere Priorität haben die Spielflächen Gustav-Mahler-Weg, Brahmsweg und Mendelssohnweg sowie Judenbusch.
Lembeck
In Lembeck (Platz 5) soll der Spielplatz am Schluerweg wegfallen. Wenn Spielplätze im Stadtteil verschönert werden, sollen zuerst diese bedacht werden: Zum Holtberg, Lebensteinring sowie Bolzplatz/Wulfener Straße.
Rhade
In Rhade (Platz 6) sollen diese vier Spielplätze aufgeben werden: Ruhrstraße, Winkelstraße, Lembecker Straße/Debbingstraße und Hoonkesweg. Besonders bedacht werden sollen die Flächen Bogenstraße, Erftweg und Bergstraße.
Östrich
Für Östrich (Platz 7) sieht der sogenannte Spielflächenbedarfsplan keine Spielplatzschließungen vor. Besonders wichtig sind dort die Flächen Am Rehbaum und Nieländer Weg.
Altendorf-Ulfkotte
Auch in Altendorf-Ulfkotte (Platz 8) sollen keine Spielplätze geschlossen werden. Besondere Priorität haben folgende Flächen: Gräwingheide/Lütkenbusch, Gräwingheide/Berkenkamp II und Bolzplatz/Gildenweg.
Deuten
In Deuten (Platz 9) sollen nach dem Konzept keine Spielplätze aufgegen werden. Hohe Priorität bei möglichen Verbesserungen haben diese Flächen: Schulhof/Kirchplatz, Franz-Josef-Kellner-Weg und Neuer Spielplatz/Kirchweg Ost.
Hervest
In Hervest (Platz 10) sollen diese fünf Spielplätze zu Grünflächen umgewandelt werden: Friedrich-Ebert-Straße, Bauchaue/Eikentimpen, Eikentimpen/Wald, Fridenau II und Lerchenweg. Hohe Priorität haben die Flächen Marienstraße, Am Strandbad und Wasserstraße. Der Stadtteil sei aufgrund der umfassenden Maßnahmen, die im Rahmen des Handlungskonzeptes „Soziale Stadt Hervest-Dorsten“ bereits anstehen, nur auf Platz 10 der Prioritätenliste gelandet, heißt es im Konzeptbericht. Den Erstellern des Konzepts war es jedoch wichtig, noch einmal herauszustellen, dass im Bereich Marienviertel dringender Handlungsbedarf bestehe.
Altstadt
An letzter Stelle der Prioritätenliste kommt die Altstadt. Nicht mehr betrieben werden sollen dort die Flächen Westwall/Klosterstraße und Westwall. Hohe Priorität haben die Plätze Wincksmühle, Fußgängerzone und Auf der Bovenhorst. Diese Maßnahmen werden im Rahmen von „Wir machten Mitte“ umgesetzt. Im Konzept wird außerdem gefordert, den Spielbereich im Bürgerpark Maria Lindenhof möglichst zeitnah zu reaktivieren.
Sollte das Konzept von der Politik durchgewunken werden, wird bis zur kompletten Umsetzung der Maßnahmen noch viel Zeit ins Land gehen. Nach Angaben der Stadt wird der gesamte Prozess ein bis zwei Jahrzehnte dauern.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
