„Sichtbares Zeichen der Wertschätzung“ Ältestes Gebäude in Dorsten bekommt Denkmal-Plakette

„Zeichen der Wertschätzung“: Altes Rathaus bekommt Denkmal-Plakette
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Was hat dieses ehrwürdige Haus schon alles gesehen und erlebt: War ab 1567 Stadtwaage, beherbergte ab 1797 die städtischen Amtsstuben, war anschließend Sitz der Kämmereikasse, wurde ab 1935 für mehr als 60 Jahre Heimatmuseum, überlebte 1945 wie durch ein Wunder den Bombenhagel der Alliierten, diente in der Nachkriegszeit vorübergehend als Gastwirtschaft sowie als Anlaufpunkt der Stadtinformation.

Und war sogar jahrzehntelang - man mag es heute kaum noch glauben - königsblau angestrichen. Und zwar bevor die Volksbank Dorsten im Jahr 1997 zu ihrem 100-jährigen Bestehen die Fassade des Alten Rathauses in Dorstens guter Stube grundlegend erneuern und das äußere Erscheinungsbild nach seinem Aussehen im 19. Jahrhundert rekonstruieren ließ.

Heute ist das älteste Gebäude der Stadt am Markt 1 ein beliebter Ort der „bürgerlichen Begegnung“, für Vorträge, Kulturveranstaltungen, Feierlichkeiten und vor allem stilvoller Raum für Trauungen. Und seit Sonntag ist klar, dass es bald auch ein sichtbares äußeres Zeichen tragen wird, das zu seiner verstärkten öffentlichen Wertschätzung beitragen soll.

Denn häufig genug, so Dr. Josef-Ulfkotte vom Trägerverein Altes Rathaus, würde es „gedankenlos behandelt“ werden - beispielsweise, indem Menschen ihre Fahrräder an den Wänden abstellten.

Anstrich Altes Rathaus
Der Trägerverein hatte die Arkaden des Gebäudes strahlend weiß aufhübschen lassen. © Michael Klein

Damit die Dorstener künftig sehen, wie wertvoll ihr Wahrzeichen mitten in der Stadt ist, wird das Alte Rathaus künftig eine „Denkmal-Plakette“ tragen. Zwar ist es offiziell seit 1986 in die Denkmalschutzliste eingetragen, bislang wies lediglich eine benachbarte Geschichtsstation auf diesen Umstand hin. Die Stadtverwaltung nahm den diesjährigen bundesweiten „Tag des Denkmals“, an dem sie erstmalig mit einem informativen Programm teilnahm, zum Anlass dem Trägerverein eine Urkunde und die Plakette zu überreichen.

Arkaden aufgehübscht

Das Team vom Trägerverein hatte in den Tagen zuvor das Gebäude übrigens aufgehübscht und den meistgenutzten Bereich des Hauses - nämlich die charakteristischen Arkaden - strahlend weiß neu anstreichen lassen.

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