Schwarzgeld-Skandal Dorstener kommt mit „blauem Auge“ davon

Schwarzgeld-Skandal: Dorstener kommt mit „blauem Auge“ davon
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Es war wohl der Reiz des plötzlichen Erfolges, der zwei Brüder aus Dorsten und Duisburg zu Kopf gestiegen ist. Ein eigenes Büro, eine eigene Firma, Bargeld in rauen Mengen. Lange konnte der Höhenflug natürlich nicht gutgehen. Der Ausflug in die Reinigungsbranche endete mit einer Bruchlandung. Der 34-Jährige aus Dorsten hatte jedoch noch Glück.

Die Richter am Essener Landgericht haben das Strafverfahren wegen Sozialbetrugs und Steuerhinterziehung gegen Zahlung von 4.000 Euro eingestellt. Gegen seinen Bruder sind dagegen 20 Monate Haft auf Bewährung verhängt worden. Der Schaden für die Finanzbehörden und Sozialversicherungsträger war auch beachtlich. Er soll sich auf rund 600.000 Euro belaufen haben.

Nur eine „Marionette“

Der Bruder des Dorsteners hatte 2016 ein Gewerbe angemeldet. Firmensitz war Bottrop. Seine Mitarbeiter waren offenbar vor allem in Industrie-Unternehmen im Einsatz. Den Lohn gab es bar auf die Hand. Für die Abhebungen soll der Dorstener zum Teil bis nach Frankfurt gefahren sein. Dort war eines der Firmenkonten.

Im Prozess hatte der Hauptangeklagte ein Geständnis abgelegt, sich aber als „Zuschauer in der eigenen Firma“ und als „Marionette“ bezeichnet. Um Aufträge, Buchhaltung und Steuern habe sich ein Bekannter gekümmert. Dass von Anfang an praktisch nichts mit rechten Dingen zuging, habe er zu spät gemerkt.

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