Bis zu den nächsten Sommerferien noch werden Lehrer und Schüler der beiden Dorstener Hauptschulen das Schulzentrum an der Marler Straße nutzen - mit Abschluss des Schuljahres 2022/2023 läuft der Betrieb der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (früher Pliesterbecker Straße) und der Geschwister-Scholl-Schule (früher am Nonnenkamp ansässig) dann endgültig mit den letzten Abschluss-Jahrgängen aus.
Wie geht es anschließend mit dem Areal weiter? Eigentlich sollte dort mal ein modellhaftes Wohngebiet namens „Johannes-Quartier“ entwickelt werden. Doch das wird in fernere Zukunft rücken, falls die Politik dem Vorschlag der Stadtverwaltung folgt, die jetzigen Schulgebäude in den nächsten Jahren zunächst als Ausweichquartiere für diejenigen Kitas und Schulen zu nutzen, die saniert werden müssen oder anderweitig dringenden Raumbedarf anmelden.
Beispielsweise für die Haldenwangschule. Der Bauausschuss hatte 2018 beschlossen, die städtische Förderschule zu sanieren. Das will die städtische Gesellschaft „Infrador“ nun in größerem Stil tun. Doch die Arbeiten würden den Schulbetrieb so massiv beeinträchtigen, dass es den in ihrer geistigen Entwicklung beeinträchtigten Schulkindern nicht zuzumuten wäre. Und eine Containerlösung wäre zu teuer, hat die Stadt ausgerechnet.
Als optimale Lösung wird eine Auslagerung des Schulbetriebs während des Schuljahres 2023/2024, in dem die Sanierung stattfinden soll, in die Räumlichkeiten der Dietrich-Bonhoeffer-Schule angesehen. „Eine Nutzung ist na-türlich nur unter baulicher Anpassungen möglich“, heiß es. Die Kosten dafür würden sich auf rund 140.000 Euro belaufen, beispielsweise für behindertengerechte WCs und eine Küche. Auch muss der Schulbusverkehr angepasst werden.
Nach Ende des Schuljahres 2023/2024 könnte die Dietrich-Bonhoeffer-Schule zudem als Übergangslösung für die so dringend in Dorsten benötigten Kita-Plätze infrage kommen. Derzeit sind fünf Kitas im Bau oder in Planung, mehrere bestehende Kitas müssten über kurz oder lang saniert werden.
Dafür werden während der Umbauphasen Übergangsplätze benötigt - und dafür biete sich in den nächsten acht oder zehn Jahren nach fachlicher Einschätzung für die Kitas südlich der Lippe das Gebäude der Dietrich-Bonhoeffer-Schule an. Dies müsse dafür aber durch Umbau der Sanitäranlagen sowie Einrichtung von Schlafräumen und so weiter hergerichtet werden.
Auch für Grundschulen
Was für die Kindergärten gilt, gilt gleichermaßen für die umfangreichen Sanierungs-und Umbaumaßnahmen, die in den nächsten Jahren an mehreren Grundschulgebäuden in Dorsten geplant sind. „Auch hier wird es in den nächsten Jahren grundsätzlich erforderlich sein, für die Dauer dieser Maßnahmen Ausweichquartiere vorzuhalten“, so die Stadt. Dafür käme dann die Geschwister-Scholl-Schule im Schulzentrum an der Marler Straße infrage. Und zwar schon ab dem Schuljahr 2023/2024.
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