Schulpsychologen: Belastung war groß - Lehrer brauchen gezielt Hilfe

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Schulpsychologen: Belastung war groß - Lehrer brauchen gezielt Hilfe

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Die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen: Eltern, Schüler und Lehrer haben gelitten. Die schulpsychologische Beratungsstelle ist für alle da, hat aber eine Gruppe besonders im Auge.

Dorsten

, 09.09.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hinter Eltern, Schülern und Lehrern liegen schwere Zeiten. Homeoffice, Distanz- und Wechselunterricht sowie die Furcht vor Ansteckung mit dem Coronavirus haben Spuren hinterlassen. Das Team der schulpsychologischen Beratungsstelle in Dorsten ist für alle Beteiligten Ansprechpartner. Das Team richtet ein besonderes Augenmerk auf eine Gruppe: die Lehrer.

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„Da die Belastung im System Schule aus schulpsychologischer Sicht bei allen Beteiligten sehr groß ist, möchten wir als Beratungsstelle für das Schuljahr 2021/2022 ein besonderes Augenmerk auf die Lehrergesundheit legen und haben dafür spezielle Angebote zusammengestellt, die im Verlauf der nächsten Wochen an alle Schulen weitergegeben werden“, sagt Martina Goerigk, Leiterin des schulpsychologischen Teams, auf Anfrage. Grundsätzlich seien natürlich aber auch Schüler oder Eltern jederzeit zur Beratung willkommen.

Einzel- und Systemberatungen

Wie die Schulpsychologen arbeiten, haben Martina Goerigk, Burkhard Wilkes und Britta Hülder in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses erläutert. Der Fokus liegt auf „Systemberatung“, das heißt, Schüler, Lehrer und Eltern werden in einem Fall gleichermaßen eingebunden, um eine Weiterentwicklung aller Beteiligten zu erreichen. „Eltern und Pädagogen können ein Problem nicht alleine lösen, wenn ein Schüler unter mangelnder Motivation oder unter Konzentrationsstörungen leidet oder ein Rechen- oder Schreibproblem hat“, sagt Goerigk.

Unterrichtsbeobachtungen sind hilfreich

Die Schulpsychologen gehen das Problem gezielt von allen Seiten an. Das kann zum Beispiel auch in Unterrichtsbeobachtungen münden. Oder einer Supervision für Lehrer.

Die Lehrer sind es denn auch, denen das Team im kommenden Schuljahr besondere Aufmerksamkeit schenken möchte. Noch ist die Situation in der Beratungsstelle nicht außergewöhnlich anders - das kann sich aber ändern, denn: „Die ersten Wochen des Schuljahres sind erfahrungsgemäß immer ruhiger, da sowohl Lehrkräfte als auch Schüler zunächst im Schulalltag ankommen müssen“, so das Team. Gleichwohl wisse man aus Rückmeldungen, dass Lehrer „viele Problemlagen wahrnehmen, aber in vielen Fällen zunächst die Rückkehr zu einem konstanteren Alltag abwarten wollen, bevor sie sich gemeinsam mit Eltern an die Beratungsstelle wenden“.

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Einzelfallberatungen sind aber möglich und werden streng anonym behandelt. Zudem gibt es Systemberatungen für alle Beteiligten. Erstkontakte sind telefonisch möglich: (02362) 66 46 02. Die Beratungsstelle ist im Haus an der Halterner Straße 28 in Hervest zu finden.