
© Guido Bludau (Archiv)
Schon mehr als 150 Kriegsflüchtlinge sind in Dorsten angekommen
Ukraine-Krieg
In einer ehemaligen Schule in Dorsten sind bereits 150 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergekommen. Die Kapazitäten sind noch nicht erschöpft, auch viele private Angebote gibt es.
Im ehemaligen Gymnasium Petrinum an der Bochumer Straße leben seit Freitagabend bereits 150 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Das hat die Bezirksregierung Münster mitgeteilt. Privat sind weitere Menschen untergekommen, die genaue Zahl ist unklar.
100 weitere Plätze gibt es in der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) in Dorsten derzeit noch, die Kapazität soll zudem durch Container um 200 weitere Plätze erhöht werden. 130 Menschen, die dort bislang auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, sind auf andere Landeseinrichtungen verteilt worden.
Stadt Dorsten hat schon Wohnungen angemietet
In den nächsten Wochen sollen auch die wesentlich größeren ZUEs in Ibbenbüren und Schöppingen für Kriegsflüchtlinge vorbereitet werden, kündigt Regierungspräsidentin Dorothee Feller an. So bekommen die Kommunen mehr Zeit, um sich auf die längerfristige Aufnahme der Menschen vorzubereiten und entsprechenden Wohnraum über mehrere Monate bereitzustellen.
Dorstens Erste Beigeordnete Nina Laubenthal hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass die Stadt bereits zahlreiche Wohnungen angemietet hat und mit Wohnungsgesellschaften in Kontakt ist. Aber auch viele Privatpersonen haben sich bei der Stadt gemeldet, weil sie Zimmer oder Wohnungen für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung stellen möchten.
Kriegsflüchtlinge sind „Massenzustrom“
Zum Hintergrund der Unterbringung: Der Rat der Europäischen Union hat entsprechend der Richtlinie 2001/55/RL entschieden, dass es sich bei den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine um einen „Massenzustrom“ handelt. Für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bedeutet das: Ihre Aufnahme erfolgt ohne individuelles Asylverfahren. Entsprechend sind sie nicht verpflichtet, in einer Landeseinrichtung zu verweilen.
Daher erfolgt die Unterbringung nach der privaten Ankunft oder der ZUE-Aufnahme bei den und durch die Kommunen. Die Aufenthaltserlaubnis der Kriegsflüchtlinge gilt zunächst für ein Jahr und kann um zwei weitere Jahre verlängert werden.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
