Flüchtlinge aus der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof

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Dorsten schafft Platz für Geflüchtete aus dem Ukraine-Krieg

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Hunderte Menschen werden in den nächsten Wochen aus dem Kriegsgebiet der Ukraine erwartet. Nicht alle müssen in eine Sammelunterkunft. Viele Dorstener schaffen Platz für die Geflüchteten.

Dorsten

, 09.03.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die ersten Menschen aus dem Kriegsgebiet sind vor wenigen Tagen in Dorsten eingetroffen. Dabei wird es nicht bleiben. Seit Montag ist klar, dass im ehemaligen Gymnasium Petrinum an der Bochumer Straße, eine sogenannte „Zentrale Unterbringungseinrichtung“, bis zu 450 Menschen eine vorübergehende Unterkunft finden können.

„Bislang wurden uns von Privatpersonen 56 ukrainische Flüchtlinge angekündigt“, sagte die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal am Montag in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses. 17 Frauen und Kinder waren zu diesem Zeitpunkt bereits in Dorsten, untergebracht bei Privatpersonen oder in städtischen Unterkünften. Dabei wird es nicht bleiben.

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In den städtischen Unterkünften ist laut Laubenthal noch Platz für 43 weitere Menschen aus dem Kriegsgebiet, außerdem seien bereits Wohnungen für 20 weitere Menschen angemietet worden. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit den größeren Wohnungsgesellschaften und haben schon zehn Wohnungen für etwa 50 Menschen angemietet.“ Die Stadt könne bei Bedarf noch bis zu 15 weitere Wohnungen anmieten, die aber teilweise noch renoviert und möbliert werden müssten.

Die Stadt hat sogar noch 150 Feldbetten

Aus der Flüchtlingskrise 2015/2016 hat die Stadt Dorsten noch 150 Feldbetten eingelagert, die im Notfall beispielsweise in Sporthallen aufgestellt werden könnten. „Es haben sich aber auch fast 100 Privatpersonen gemeldet, die Wohnraum oder gar eine abgeschlossene Wohnung zur Verfügung stellen möchten“, freut sich die Erste Beigeordnete. Da wäre dann nochmals Platz für mehr als 200 Menschen.

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Die Stadt plant zudem, größere Unterkünfte anzumieten, „um flexibel reagieren zu können“, so Laubenthal, „damit größere Gruppen gerade am Wochenende erst mal eine Bleibe haben.“ Etwa 30 Dorstenerinnen und Dorstener haben bislang ihr Interesse bekundet, als Integrationslotsen ausgebildet zu werden. „Der erste Schulungstermin ist in 14 Tagen.“ Bislang zwölf Dorstener möchten die Stadt als Dolmetscher unterstützen.

Neben der Unterbringung ist nach Angaben von Bürgermeister Tobias Stockhoff auch die medizinische Versorgung der Kriegsflüchtlinge ein Thema. Da sich die Stadt auf einen längeren Aufenthalt der Familien einstellt, geht es beispielsweise um die Corona-Schutzimpfungen. In der Ukraine hat nur jeder Dritte bislang mindestens eine Impfung bekommen.