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Steigende Energiekosten: Droht dem Atlantis in Dorsten die Schließung?
Ukraine-Krieg
Die Coronakrise hat das Atlantis eine Menge Geld gekostet. Und jetzt droht wegen des Ukraine-Krieges eine Energie-Krise. Gäste des Dorstener Freizeitbades werden das zu spüren bekommen.
Für Strom und Gas wird die Stadt Dorsten in diesem Jahr mindestens 2,6 Millionen Euro mehr bezahlen müssen als prognostiziert. Diese Zahl nannte Kämmerer Karsten Meyer am Montagabend in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Und er fügte hinzu: „Tendenz steigend. Der Preis verändert und entwickelt sich täglich.“
Die durch den Ukraine-Krieg verursachte Preis-Explosion betrifft alle städtischen Gesellschaften - allen voran die Bädergesellschaft und das Freizeitbad Atlantis, das laut Meyer „der größte Einzelverbraucher“ ist. Der Kämmerer bestätigte, dass bereits durchgerechnet worden sei, „wann die Schließung des Bades wirtschaftlicher ist als der Weiterbetrieb“.
Die Antwort blieb Meyer, der zurzeit auch noch Geschäftsführer der Bädergesellschaft ist, im öffentlichen Teil der Sitzung schuldig. Auf Nachfrage relativierte er am Tag danach: „Eine Schließung steht aktuell nicht zur Debatte, aber wir müssen natürlich Wege finden, die immense Kostensteigerung aufzufangen.“
Es wird wohl an der Preisschraube gedreht
Einen städtischen Zuschuss im siebenstelligen Bereich, wie es ihn in der Coronakrise für das Bad gab, scheint ausgeschlossen. Die Wassertemperatur kann auch nicht beliebig reduziert werden. Was im Umkehrschluss bedeutet: Die Eintrittspreise müssen wohl erhöht werden.
In welchem Umfang und wen das trifft, kann der Kämmerer zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Wir werden das prüfen und mit dem Verwaltungsrat besprechen, bevor die Politik dann eine Entscheidung trifft.“
Möglichen Protesten hält Meyer entgegen: „Die letzte Preiserhöhung im Atlantis ist schon zehn Jahre her.“ Damals dachte noch niemand an Corona oder einen Krieg in Europa.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
