
© Stefan Diebäcker
Blackout, Cyber-Attacken: Dorstens Bürgermeister rechnet mit harten Zeiten (mit Video)
Ukraine-Krieg
Dorsten stehen harte Zeiten bevor. Die Stadt muss krisenfester werden. Auch Bürgermeister Tobias Stockhoff spricht von „Zeitenwende“ und rechnet mit Stromausfall und Cyber-Attacken.
Der Vorhang hinter ihm wurde in den Landesfarben der Ukraine angestrahlt, als Bürgermeister Tobias Stockhoff in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses ans Mikrofon trat, um Dorsten in knapp 23 Minuten auf das vorzubereiten, was aus seiner Sicht unvermeidbar ist.
Stromausfall, Cyber-Attacken, vielleicht sogar eine bewaffnete Auseinandersetzung auf deutschem Boden - für Stockhoff ist unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges derzeit offenbar nichts ausgeschlossen, manches sogar sehr wahrscheinlich. Und deshalb sagte er am Montagabend mit deutlichen Worten: „Wir müssen Antworten gemeinsam entwickeln.“ Tobias Stockhoff über ...
... Selbsthilfe: „Es muss wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden, dass sich eine Familie einen 2-Wochen-Notvorrat leisten kann und diesen auch anlegt.“
... Krisenstrukturen: „Wir werden auch als Stadtrat der Stadtverwaltung zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen müssen, wenn wir gut ausgebildete und eingespielte Krisenmanagerinnen und Krisenmanager in Extremsituationen erwarten.“
... Warn- und Kommunikationsstruktur: „Ende 2023 werden über 95 Prozent unserer Stadtbevölkerung per Sirene gut hörbar gewarnt werden können. Auch Kommunikation muss bei einem Ausfall der normalen Telekommunikationsnetze möglich sein. Aus diesem Grund werden wir zum Beispiel für unsere Feuerwehrstandorte auch Satellitentelefone beschaffen.“
... Schutzausstattung: „Wir müssen auch als Stadt Dorsten einen Grundbestand an Schutzausstattung vorhalten, um gut und schnell reagieren zu können.“
... Notstromerzeugung: „Dass der große Blackout kommt, ist keine Frage des Ob. Es ist nur eine Frage des Wann. Aber auch bei einem mehrstündigen oder gar mehrtägigen Stromausfall muss das Krisenmanagement arbeiten können.“
... Cyber- und Datensicherheit: „Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz gegen Kriminelle. Aber auch hier müssen wir in mehr Sicherheit und redundante Systeme investieren – sowie in regelmäßige Schulungen.“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
