Graffiti.

Bei vielen Spaziergängern hat die erneute Schmiererei an der Hochstadenbrücke für Entrüstung gesorgt. © Michael Klein

Neue Schmierereien in Dorsten: 1000-Euro-Dauer-Belohnung für Hinweise

rnVandalismus

Die neu gestrichene Hochstadenbrücke in Dorsten wurde erneut mit einem Graffiti beschmiert. Um künftige Attacken auf städtische Bauwerke zu verhindern, wurde eine Dauer-Belohnung ausgesetzt.

Dorsten

, 30.06.2022, 18:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kaum war die Hochstadenbrücke über den Kanal vor wenigen Monaten komplett neu gestrichen worden, da verunstalteten Schmierfinken im März einen der Stützpfeiler großflächig mit einem längeren Gedicht in grüner Sprühfarbe. Für viel Geld musste die Stadt die Schmiererei damals von einer Fachfirma entfernen lassen.

Nun gibt es an gleicher Stelle die nächste Sachbeschädigung - und das nimmt die Stadt zum Anlass, dauerhafte Belohnungen für Hinweise, auszusetzen, die zur Verurteilung solcher Täter führen.

„Stadt ist entsetzt“

Ebenfalls am nördlichen Brückenpfeiler des Brückenbauwerks hatten Unbekannte vor ein paar Tagen mit Sprühfarbe eine großformatige Buchstabenkombination, einen im Szene-Jargon so genannten „Tag“, aufgesprayt. „Die Stadt ist entsetzt, dass die gerade erst frisch gestrichene Wand schon wieder beschmiert wurde“, erklärt Christoph Winkel, stellvertretender Pressesprecher der Stadt.

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Anzeige ist bei der Polizei erstattet worden, ergänzt er. „Der Auftrag, das Graffiti an der Hochstadenbrücke zu entfernen, ist erteilt.“

In einer Ausschusssitzung vor einigen Wochen hatte die Stadtverwaltung gegenüber der Politik angekündigt, dass an dem Bauwerk, das die Innenstadt mit dem Hochstadenplatz verbindet, demnächst ein Graffiti-Schutz angebracht wird. Das ist eine Imprägnierung, die es einfacher macht, solche Spray-Werke abzuwischen. Auch dieser Auftrag sei bereits herausgegangen, so Christoph Winkel.

Graffiti.

Auch die neue Fassade des Treffpunkts Altstadt wurde bereits beschmiert. © Privat

„Leider war damit zu rechnen, dass eine solche Fläche nicht lange unberührt bleibt und es gibt leider auch kaum Möglichkeiten, solche Schmierereien wirksam zu verhindern“, heißt es vonseiten der Stadt. „Der Überwachung mit Kameras sind im öffentlichen Raum aus Datenschutzgründen extrem enge Grenzen gesetzt.“

Auch am Treffpunkt Altstadt

Dennoch habe die Stadt nach der jüngsten Schmiererei am gerade erst fertig gestellten Treffpunkt Altstadt und angesichts zu erwartender Sprühattacken auf weitere neue Einrichtungen aus dem Stadtumbauprogramm „Wir machen Mitte“ (Bürgerbahnhof, Bahnhofsvorplatz, Sportpark Petrinum, Bürgerpark Maria Lindenhof, Aktivpunkte, etc.) überlegt, wie diese Anschläge zumindest einzudämmen sind.

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Ergebnis: Die Stadt Dorsten setzt dauerhaft 1000 Euro Belohnung aus für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung von Tätern führen, die städtische Gebäude beschädigen, sei es durch Vandalismus, Graffiti oder ähnliches. „Die Belohnung wird ausgezahlt, wenn der Beschuldigte rechtskräftig wegen des Deliktes verurteilt wurde.“ Für Hinweise wird kurzfristig schon jetzt die E-Mail-Adresse graffiti@dorsten.de eingerichtet.

Werden Täter verurteilt, wird die Stadt konsequent die Reinigungskosten geltend machen für deren Schmierereien. „Dabei können schnell fünfstellige Beträge fällig werden“, so Christoph Winkel.