
Sandy Meinhardt (6.v.l.) feierte am Wahlabend mit Parteifreunden in einer Gaststätte. Auch die stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Haltern, Miriam Breuckmann (rechts daneben) schaute vorbei. © privat
„Schade!“ Sandy Meinhardt (SPD) verpasst den Landtag haarscharf
Landtagswahl 2022
Es bleibt vorläufig bei einem Abgeordneten aus Dorsten im neuen NRW-Landtag. Sandy Meinhardt (SPD) hat das Ziel haarscharf verpasst. Aber in fünf Jahren kann eine Menge passieren.
Es war gegen 2.30 Uhr in der Nacht, als ihr Sohn sie aus dem Schlaf holte. „Mama, das ist doch gemein!“ Da war klar, dass Sandy Meinhardt den Sprung in den Landtag haarscharf verpasst hatte. Die Landesliste der SPD zieht bis Platz 14, die Dorstenerin steht auf Platz 16.
Das Resultat betrachtete Sandy Meinhardt „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie sie am Morgen sagte. „Es ist natürlich schade, dass es nicht geklappt hat, aber ganz ehrlich: Ich hatte auch nicht unbedingt damit gerechnet.“ Wenn allerdings in den nächsten fünf Jahren zwei der künftig 56 SPD-Abgeordneten ihr Mandat niederlegen, könnte Sandy Meinhardt nachrücken.
Ihre Chefin war jedenfalls nicht böse, dass es zunächst nicht nach Düsseldorf geht. „Du bist doch am Dienstag wieder im Dienst?“, fragte sie am Morgen telefonisch nach. Die Antwort lautete: „Klar, und ich freue mich darauf.“
„Wir haben einen guten Wahlkampf gemacht“
Gemeinsam mit vielen Unterstützern hatte Sandy Meinhardt am Wahlabend in der Gaststätte „Zum Deutschen Eck“ in Holsterhausen die Auszählung verfolgt. Die Enttäuschung über das schlechteste Ergebnis der Sozialdemokraten in NRW wich irgendwann der Überzeugung, vor Ort einen guten Wahlkampf gemacht zu haben.
„Wir haben gezeigt, dass die Sozialdemokratie in Dorsten noch nicht tot ist“, betonte die Kandidatin. Bei der Kommunalwahl 2020 hatte die CDU alle Wahlkreise gewonnen, die SPD fast die Hälfte der Ratsmandate verloren. Erste Lichtblicke gab es nun am Sonntag, in einigen wenigen Stimmbezirken in Dorsten lag Sandy Meinhardt sogar vor Wahlkreis-Sieger Josef Hovenjürgen (CDU).
Zusammenarbeit mit Haltern vereinbart
Die vielen Kontakte, die die Sozialdemokratin in den letzten Monaten geknüpft hat, will sie für die weitere Arbeit nutzen und schaut dabei auch über die Stadtgrenze. Die stellvertretende Vorsitzende der SPD Haltern, Miriam Breuckmann, schaute am Wahlabend in Holsterhausen vorbei und gratulierte zum Abschneiden. „Wir haben vereinbart“, sagt Sandy Meinhardt, „künftig enger zusammenzuarbeiten.“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
