
© Petra Berkenbusch
Run auf den digitalen Impfpass im Scheckkartenformat auch in Dorsten
Coronavirus
Ein Impfpass im Kartenformat ist der neue Renner, seit auch im Handel die 2G-Regel gilt. Die praktische Erfindung kann in Apotheken bestellt werden. Gratis ist die Immunkarte indes nicht.
Der gelbe Impfpass hat seit Beginn der Corona-Impfungen eine ganz neue Bedeutung erhalten, kommt aber seit Einführung der 2G-Regel im Handel an seine Grenzen, denn an der Ladentür möchten die Kontrolleure am liebsten einen QR-Code scannen und sich nicht durch Impfstempel und unleserliche Handschriften kämpfen. Aber nicht jeder Mensch hat ein Smartphone und seinen digitalen Impfausweis dort gespeichert.
Die Immunkarte ist deshalb für viele Menschen eine gute Alternative und gerade mächtig gefragt. Auch bei dem Ehepaar, das am Dienstagmorgen die „Apotheke im Viertel“ an der Recklinghäuser Straße aufsucht. „Wir haben die Karte bei der Nachbarin gesehen“, berichtet die Frau, „und gleich beschlossen, dass wir so etwas auch brauchen. Wo wir doch nur ein Handy haben.“
Großer Run hat die Lieferzeiten verlängert
„Zwischen 30 bis 40 Bestellungen bringen wir pro Tag auf den Weg“, berichtet Apothekerin Judith Pollmann. „Die Lieferzeiten haben sich in den letzten Tagen deutlich verlängert.“
Lieferzeiten? Im Gegensatz zum digitalen Impfpass, dessen QR-Code die Apotheker sofort an Ort und Stelle generieren können, braucht die Herstellung des Impfpasses im Scheckkartenformat ein paar Tage. Entweder kommt sie dann direkt zum Kunden nach Hause oder liegt zur Abholung in der Apotheke bereit. Für ihre Ausstellung ist der QR-Code, den man entweder bereits direkt nach der Impfung bekommen hat oder den die Apotheken generieren können, Bedingung.
Judith Pollmann: „Die ersten Bestellungen haben wir vor etwa zwei Wochen angenommen, da dauerte es bis zur Auslieferung der Karte noch drei bis fünf Werktage. Inzwischen ist der Run so groß, dass man 10 bis 14 Tage auf die Immunkarte warten muss.“ Deshalb rät die Apothekerin Impflingen kurz vor der Booster-Impfung auch dazu, den dritten Piks noch abzuwarten vor der Bestellung. „Dann ist die Karte komplett mit allen Corona-Impfungen und man muss nach dem Boostern keine neue bestellen.“
Immunkarte als praktischer Einkaufsbegleiter
Schließlich ist die Immunkarte anders als das digitale Impfzertifikat nicht kostenlos. In der „Apotheke im Viertel“ kostet sie 9,90 Euro. Den Dorstener Eheleuten war es das wert: „Das ist doch so praktisch, wenn man einfach die Karten mit dem Personalausweis überall vorzeigen kann, wo man rein will“, lobten sie die Erfindung. Den Personalausweis braucht es übrigens weiterhin zur Feststellung der Identität.
In Dorsten, Schermbeck und Kirchhellen gibt es inzwischen fast zehn Apotheken, bei denen man die Immunkarte bestellen kann. Die Liste auf www.ihreapotheken.de wird ständig aktualisiert.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
