Auf dem Platz der Deutschen Einheit sowie am Südwall hatten sich die Gruppen am Rosenmontag etwa eine halbe Stunde vor Beginn gesammelt. Knapp 20 Gruppen konnte man insgesamt zählen. Die Stimmung war gut, auch wenn das Wetter zum Comeback der Karnevalisten sicherlich ein bisschen besser hätte sein können. Es war trocken - das Glück hatten die Holsterhausener Narren einen Tag zuvor nicht. Ein bisschen Sonnenschein hätte sicherlich nicht geschadet. Doch die Narren nahmen es mit Humor.

Um 14.11 Uhr sollte es eigentlich losgehen, doch sogar Zugführer Rudi Haller gab zu, dass er fast den Start des Zugs verpasst hätte, weil es noch ein paar organisatorische Dinge zu klären gab. Mit kurzer Verspätung startete der Zug, auf den viele Dorstener offensichtlich schon lange gewartet hatten. Denn die Bürgersteige am Südwall waren gut gefüllt.
Feuerwehr und Wasserratten
Hinter dem Spielmannszug Holsterhausen-Dorf hatte sich Bürgermeister Tobias Stockhoff eingereiht. Einen Tag vorher war er in Holsterhausen mit seiner „Kehrforce One“ noch am Ende des Zugs unterwegs, nun saß er im Oldtimer der Freiwilligen Feuerwehr Lembeck fast am Anfang. Und warf die Kamelle mit vollen Händen aus dem Seitenfenster. Dahinter folgten die verkleideten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Atlantis, die ihr Wurfgut im Hänger hinter einem Aufsitzrasenmäher transportierten. Und deshalb ebenfalls nicht mit Kamelle geizen mussten.

Die Sternburger aus Marl waren sowohl mit Wagen als auch mit Fußgruppe dabei. Altstadt Narren, Lebenshilfe, die Erste-Hilfe-Ausbildung Sickelmann, die Love & Peace-Fußgruppe, die TSG mit Wagen und Fußgruppe, ABSV Dorsten-Hardt, „die Wilden“, Furies, das Fanfarencorps Hervest-Dorsten und der Prinzenwagen wurden von den Narren an den Straßenrändern mit fröhlichem Helau begrüßt.

Stimmungsmäßig wurde der Höhepunkt auf der Hardt erreicht. Auf dem Georgplatz hatten schon viele sehnsüchtig auf den Zug gewartet, darunter auch viele Kinder, die sich mit Tüten und Regenschirmen bestens für fliegende Kamelle präpariert hatten.

Auch auf der Klosterstraße waren noch viele Besucher zu sehen, während es an den Mercaden im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich ruhiger war. Am Ende war Rudi Haller hochzufrieden: „Niemandem ist was passiert. Der Zug ist gut durchgekommen.“ Herzlich bedanken wollte er sich noch bei der Firma Sickelmann, da diese den Sanitätsdienst gratis übernommen hatte. Und bei der Firma Zeppelin, die den Karnevalisten beim Preis für Absperrungen deutlich entgegengekommen war, obwohl das Sicherheitskonzept in diesem Punkt mehr denn je gefordert hatte.

Und wie fanden die Besucher den Zug? Mohammed Hani: „Es waren viele Leute da - hat Spaß gemacht.“ Can Akcacik lächelnd: „Mir hat es sehr gut gefallen. Meine Tochter hat gut abgesahnt.“ Und Simon Schlagkamp freute sich, dass die Straßen „ziemlich voll“ waren. „Man hätte gedacht, dass nach zwei Jahren Pandemie weniger Leute da sind.“








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