Tagesmütter und Tagesväter wollen bessere Rahmenbedingungen

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Tagesmütter und Tagesväter wollen bessere Rahmenbedingungen

rnRegionalgruppe Dorsten

60 Tagesmütter und Tagesväter gibt es in Dorsten. Viele von ihnen kritisieren die unzureichenden Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung. Das hat Konsequenzen.

Dorsten

, 12.04.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mona Perplies ist eine von 60 aktiven Tagespflegepersonen in Dorsten, die 180 Dorstener Kinder unter drei Jahren betreuen. Ihre verantwortungsvolle Tätigkeit üben sie als Selbstständige aus. „Wir tragen das volle Risiko. Man tut aber nur wenig für uns“, sagt Mona Perplies. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen vermissen die öffentliche Wertschätzung und bessere Absicherung im Krankheits- und Vertretungsfall gerade auch unter Corona-Bedingungen - kurzum Regelungen, „die uns weniger Existenzängste bereiten“.

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Aus ihrer Not heraus haben die Tagespflegepersonen eine neue Regionalgruppe Dorsten in der Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen gegründet: „Um in Dorsten noch wirksamer agieren zu können“, sagt erste Regionalgruppensprecherin Miriam Wolfrath.

Miriam Wolfrath ist erste Regionalgruppensprecherin.

Miriam Wolfrath ist erste Regionalgruppensprecherin. © Bastian Becker (A)

Berufsvereinigung ist eine unabhängige Organisation

Die Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen ist eine unabhängige Organisation. Sie wurde 2009 gegründet, um die Interessen der Tagespflegepersonen in der Öffentlichkeit und auf politischer Ebene zu vertreten. „Die Berufsvereinigung engagiert sich für bessere Arbeitsbedingungen und strebt ein anerkanntes Berufsbild an“, heißt es.

Dass der Jugendhilfeausschuss mehr Urlaubs- und Krankentage für Tagesmütter und -väter beschlossen hat, reißt die Betroffenen in Dorsten nicht vom Hocker. Sie wollen mehr als das. Mona Perplies, die zweite Regionalgruppensprecherin ist, sagte in einem Gespräch mit der Dorstener Zeitung, dass sie „bei der Ausgestaltung ihrer Arbeitsbedingungen keine Mitsprachemöglichkeiten haben“.

Stadt sagt: „Mitbestimmung ist grundsätzlich nicht vorgesehen“

Die Stadtverwaltung hält das auch nicht für nötig. Auf Anfrage sagte sie zu den Forderungen der Betroffenen: „Pflichten und Rechte der Tagespflegepersonen werden von den Jugendämtern erarbeitet und von den politischen Gremien verabschiedet. Eine Mitbestimmung ist grundsätzlich nicht vorgesehen - wenngleich ein aktiver Austausch mit den Tagespflegepersonen gelebt wird.“

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Den „aktiven Austausch“ will die Regionalgruppe Dorsten in der Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen nun vertiefen. Ihre Ziele sind: Überarbeitung der Richtlinien für eine qualitäts-orientierte Kindertagespflege und eine kooperative Zusammenarbeit mit dem zuständigen Fachbereich im Dorstener Jugendamt.

Viermal jährlich will sich die Gruppe treffen

Viermal jährlich plant die Gruppe regionale Mitgliedertreffen. Geplant sind zudem weitere offene Stammtischtreffen für alle interessierten Kindertagespflegepersonen. Weitere Informationen und Anträge zur Mitgliedschaft sind im Internet unter www.berufsvereinigung.de ersichtlich oder bei Regionalsprecher Miriam Wolfrath unter Tel. (0157) 326 06 141 erhältlich.