
© Michael Klein
Poller-Pannen: Einkaufsstraßen der Fußgängerzone Dorsten weiter offen
Fußgängerzone
Sie sollen den Lieferverkehr zu Haupteinkaufszeiten aus der Fußgängerzone halten und zur Terrorabwehr dienen - doch die Hochsicherheitspoller in Dorsten sind immer noch nicht komplett.
In den Seitenstraßen der frisch sanierten Fußgängerzone tauchten die ersten (halbautomatischen) Hochsicherheitspoller im Frühjahr 2019 nach und nach auf: Im Kühl, an der Hühnerstraße.
Und später auch an zwei Eingangstoren der Innenstadt: am Essener Tor und an der Klosterstraße. Doch die per Handy über Induktionsschleifen steuerbaren vollautomatischen Absperrsäulen, die das „Herzstück“ der Anlage bilden sollen, fehlen dort weiterhin. Bislang sind dort nur die abgedeckten Kapseln, in die diese Poller eingebracht werden sollen, oder die statischen Poller zu sehen.
Zwei Straßen noch pollerfrei
Und obere Lippestraße und Recklinghäuser Tor, die beiden weiteren Hauptzugänge in die Fußgängerzone, sind bislang sogar noch gänzlich pollerfrei.
Doch warum dauert es eigentlich so lange, bis die Anlagen endlich komplett stehen? Immerhin sollten sie spätestens mit Abschluss der Sanierungsarbeiten in der Fußgängerzone alle in Betrieb gegangen sein.
„Dies hat mehrere Gründe“, erklärt Bernd Lehmann vom Planungsamt der Stadt. Er führt zum einen die Auswirkungen der Corona-Pandemie ins Feld: „Die Poller werden aus einem Werk aus Norditalien geliefert. Durch die Corona-Beschränkungen gab es hier erhebliche Lieferschwierigkeiten.“
Kostensteigerungen
Außerdem gab es ein, zwei technische Pannen. Hinzu kommt nämlich, „dass ein Einbau der Poller unter Pflaster herstellerseits – obwohl dies so ausgeschrieben war – nicht vorgesehen ist“, so Lehmann.
Der Einbau habe deshalb zu deutlichen Erschwernissen und Kostensteigerungen geführt, die an den anderen beiden noch fehlenden Standorten am Lippetor und am Recklinghäuser Tor vermieden werden sollen.

Am Stadteingang zur Recklinghäuser Straße sind noch gar keine Hochsicherheitspoller eingesetzt. © Michael Klein
Von 30.000 Euro Mehrkosten spricht die Stadt. 250.000 Euro netto (zum größten Teil aus Landesmitteln) sollten die Hochsicherheitspoller-Anlagen eigentlich kosten. „Mit dem Anbieter werden daher Lösungen verhandelt“, so Lehmann. „Es zeichnet sich ab, dass er einen längeren Poller liefert, der einen Einbau unter Pflaster ohne Erschwernisse sicherstellt.“
Softwareprobleme
Zu allem Überdruss hat es auch noch Probleme bei der Software gegeben. Deswegen werde auch über eine Optimierung der Softwareplattform für die Pollersteuerung verhandelt.
Die fehlenden Poller werden deshalb erst im kommenden Jahr ergänzt: „Die hiermit verbundenen Bauleistungen müssen zuvor noch ausgeschrieben werden.“
Insgesamt werden die Zugänge der Fußgängerzone mit 45 Pollern (inklusive Seitenstraßen) abgesichert. Die geplanten vollautomatischen Poller sollen den Lieferverkehr künftig außerhalb der erlaubten Lieferzeiten (19 bis 11 Uhr) aus der Fußgängerzone verbannen.
Und zugleich Feste und Veranstaltungen vor möglichen Anschlägen mit Lastwagen sichern.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
