Die ersten Sicherheitspoller in der Innenstadt von Dorsten stehen

© Michael Klein

Die ersten Sicherheitspoller in der Innenstadt von Dorsten stehen

rnInnenstadt-Erneuerung

Sie sollen für mehr Sicherheit sorgen und den Lieferverkehr aus der Fußgängerzone heraushalten: Die ersten Poller in Seitenstraßen der Innenstadt stehen. Hier die Hintergründe.

Dorsten

, 10.04.2019, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die ersten Poller stehen. An den inzwischen neu gepflasterten Seitenstraßen „Im Kühl“ und „Hühnerstraße“ wurden in diesen Tagen die ersten starren Absperrsäulen der Firma „Intesik“ aufgestellt. Die versenkbaren Poller in der Mitte, die die beiden Straßen dann komplett absperren, werden in den nächsten Tagen aufgebaut. „Insgesamt werden die Zugänge der Fußgängerzone mit 46 Pollern abgesichert“, erklärte Stadtpressesprecher Ludger Böhne auf Anfrage unserer Redaktion.

Die geplanten Poller sollen den Lieferverkehr künftig außerhalb der erlaubten Lieferzeiten (abends 19 Uhr bis morgens 11 Uhr) aus der Fußgängerzone verbannen. Und zugleich Feste und Veranstaltungen vor möglichen Anschlägen mit Lastwagen sichern.

Halbautomatische Sperren in Nebenstraßen

In den Hauptzufahrten (Lippestraße, Klosterstraße, Essener Straße und Recklinghäuser Straße) werden jeweils vollautomatische Poller stehen. Für die Nebenstraßen (wie die beiden oben genannten) sind halbautomatische Vorrichtungen vorgesehen.

Nachdem letztere in Betrieb genommen worden sind, können sie mit einem Schlüssel abgesenkt werden, erklärt Ludger Böhne: „Dieser Schlüssel kann anschließend nur dann abgezogen werden, wenn die Sperre wieder in die Ausgangsposition hochgefahren wurde.“ Diese Schlüssel werden nur an Institutionen wie Polizei, Feuerwehr oder den Entsorgungsbetrieb vergeben.

Lieferanfahrten nur über Hauptzufahrten

Liefer-Anfahrten in die Fußgängerzone seien nur über die Hauptzugänge und deren vollautomatischen Anlagen möglich. Zwischen 19 und 11 Uhr fahren die Poller über einen Anforderungskontakt im Boden (Induktionsschleifen) hinunter und geben den Weg frei. Und in den Zeiten zwischen 11 und 19 Uhr heben und senken sich die Poller nur dann, wenn die Fahrer zudem eine Zufahrtsberechtigung haben.

So sollen die vollautomatischen Poller künftig die Essener Straße absperren.

So sollen die vollautomatischen Poller künftig die Essener Straße absperren. © Grafik: BüroLohaus und Carl

„Diese werden durch das Ordnungsamt erteilt“, so Böhne. Hierbei werde die Handynummer des Antragsstellers im System hinterlegt: „Der Antragsteller ruft mit seinem Handy den Poller an, wenn er auf der Induktionsschleife steht.“ Der Poller fährt dann runter.

Beginn in der Klosterstraße

„Die ersten vollautomatischen Poller werden voraussichtlich im Juli/August im Zuge des Ausbaus der Klosterstraße eingebaut, die nächsten dann in der Lippestraße“, so Böhne. Je nach Baufortschritt wird dies nach und nach weiter geschehen, heißt: Essener Straße und Recklinghäuser Straße sind als letztes an der Reihe, mit ihnen endet bekanntlich der Umbau der Fußgängerzone im nächsten Jahr.

Das bereits in vielen Städten verwirklichte Poller-System wurde im Vorfeld der derzeitigen Großbaustelle „Fußgängerzone“ auf Vorschlag der Stadt von der Politik beschlossen. „Die Baukosten für alle Poller sind kalkuliert auf rund 270.000 Euro“, so Böhne. Von diesen Kosten trägt die Stadt Dorsten 10 Prozent.

Einige der bunt bemalten ehemaligen Sicherheits-Betonquader stehen derzeit im Schatten der Agatha-Kirche.

Einige der bunt bemalten ehemaligen Sicherheits-Betonquader stehen derzeit im Schatten der Agatha-Kirche. © Michael Klein

Der Rest wird durch Förderung aus dem Europäischen Investitionsfonds (EFRE), aus Bundesmitteln und der Städtebauförderung des Landes NRW finanziert. Die Ausschreibung für die Hochsicherheitspoller läuft zurzeit. „Die Submission ist in der nächsten Woche“, heißt es vonseiten der Stadt. Erst danach stünden die endgültigen Kosten fest. Die halbautomatischen Poller in den Nebenstraßen waren bereits Bestandteil der Vergabe an die für die Umgestaltung der Fußgängerzone beauftragen Baufirma Benning.

Wassertanks und Betonquader

Nach dem Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin vor zweieinhalb Jahren hatte sich die Stadtspitze zunächst dazu entschlossen, große Wassertanks an den Hauptverkehrswegen in die Altstadt zu platzieren. Monate später wurden sie gegen Betonquader ausgetauscht, die von Kinder- und Jugendgruppen bemalt wurden. Mittlerweile sind einige dieser Betonklötze neben der Agatha-Kirche aufgestellt, ein Hindernis sind sie dort allerdings nicht mehr.