Petrinum-Sanierung bedarf "sorgfältiger Prüfung"
Stellungnahme der Stadt
Auf den offenen Brief der Eltern der Klasse 10 e hat die Stadt schnell reagiert. Am späten Donnerstagabend der vergangenen Woche kam der Brief, bereits am Montag fand eine Begehung des Petrinums statt. Dass es mit der Sanierung des städtischen Gymnasiums ebenso rasch vorangeht, darauf darf die Schulgemeinschaft jetzt allerdings nicht hoffen.

Das Gymnasium Petrinum in Dorsten.
„Den generellen ‚Stau‘ in der Instandhaltung öffentlicher Infrastruktur [...] werden wir nicht umgehend auflösen können angesichts der Finanzlage der Stadt und angesichts der vielen Ansprüche an wenige Mittel“, schreibt die Stadt auf Anfrage in einer Stellungnahme. Auch der Bürgermeister hatte in seinem Antwortbrief an die Eltern schon von einer zu kurzen Tischdecke gesprochen, „die man an vier Seiten gleichzeitig versucht, auf die passende Länge zu ziehen“.
Reparatur veranlasst
Bei der Begehung am Montag sei neben dem Kreisgesundheitsamt auch das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt dabei gewesen. Angesichts des generellen Sanierungsstaus in Gebäuden der Stadt seien etliche kleinere Mängel durchaus bekannt gewesen. „Zwei beschädigte Steckdosendeckel wurden erneuert, die Reparatur der klemmenden Lamellen am außen liegenden Sonnenschutz von drei Fenstern wird gerade veranlasst." Die abgenutzten Böden würden schon seit Jahren Schritt für Schritt erneuert. „Dieser Austausch ist aber noch nicht abgeschlossen“, so die Stadt.
Großer Sanierungsstau
Die Eltern hatten in ihrem Brief auch von Tafeln berichtet, die nicht benutzt werden könnten, da Gefahr bestehe, sie könnten herunterfallen. „Dass Tafeln aufgrund eines Schadens eine Zeit lang nicht benutzt werden können, kommt in allen Schulen vor, da u.a. die Mechanik der Tafeln, aber auch die Schreibflächen dem Verschleiß unterliegen und daher regelmäßig geprüft werden. Ersatzbeschaffungen dauern häufig einige Wochen“, so die Reaktion der Stadt in ihrer Stellungnahme.
Eine grundlegende Sanierung des Gymnasiums bedürfe einer "sorgfältigen Prüfung", sowohl was die Maßnahmen als auch die Finanzierung anbelange. „Maßnahmen am Petrinum werden sicherlich einzuordnen sein in die in diesem Jahr von der Verwaltung begonnenen Diskussion um den grundlegenden Sanierungsstau an öffentlicher Infrastruktur. Dieser wurde in einer ersten, groben Kalkulation auf 100 bis 150 Millionen Euro beziffert. Für die laufende Bauunterhaltung werden der Stadt durch Politik und Bürgerschaft aber lediglich 2,5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt“, macht die Stadt zum Schluss ihrer Stellungnahme noch einmal das Dilemma klar.
Das sagt die Klassenpflegschaft
Maritta Regen, eine der Vorsitzenden der Klassenpflegschaft der Klasse 10 e, zeigte sich erfreut darüber, dass "etwas ins Rollen gekommen ist". Seit Jahren weise man auf die Mängel hin und nichts passiere. Allerdings hätte sie sich noch mehr konkrete Zusagen gewünscht. "Wann werden die Teppiche denn ausgetauscht, die noch im Trakt der zehnten Klassen liegen? Es ist schon wichtig, dass das nicht mehr Jahre dauert. Das hat das Gesundheitsamt ja auch gesagt, auch wenn keine akute Gefahr von ihnen ausgeht. Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall." Ein "reines Vertrösten" sei nicht gut.