Diejenigen, die den Wochenmarkt in Wulfen-Barkenberg vor dem Gemeinschaftshaus besuchen, blicken derzeit noch auf die heruntergekommene Front des Wulfener Marktes. Das ändert sich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten. Die Abrissarbeiten haben begonnen. Sie sind nicht mehr zu übersehen. Auf der linken Flanke arbeiten sich zwei große Bagger durch den Beton. Stück für Stück verschwindet der riesige Bau.
„Bis zum 6. Mai wird dieser Gebäudeteil wohl schon weg sein“, sagt Hans Schmidt-Domogalla. Der Architekt ist nach dem Abriss für die Neugestaltung des Wulfener Marktes verantwortlich. Zudem engagiert sich der Dorstener im Vorstand des Fördervereins Gemeinschaftshaus/Freitzeitbad Wulfen (Pro GHW).
Stadtteilfest am 6. Mai
Bevor das gut 40 Jahre alte Gebäude komplett dem Erdboden gleich gemacht wird, plant der Verein einen gebührenden Abschied. Und zwar an eben jenem 6. Mai. Von 18 bis 24 Uhr ist ein Stadtteilfest geplant. „Um dieses Gebäude ein letztes Mal zu würdigen“, sagt Schmidt-Domogalla.

Denn es geht ein Stück Stadtteilgeschichte verloren, mit dem viele Menschen Erinnerungen verbinden. Beispielsweise an die Eisdiele, die jahrelang im Eingangsbereich zu finden war. „Die Eisdiele war eine Konstante“, meint Christian Gruber. Er ist ebenfalls bei Pro GHW aktiv.

Um die Erinnerungen aufleben zu lassen, möchte der Verein den Wulfener Markt mit einem „Lichterfeuerwerk“ schön in Szene setzen. Der letzte Rest der Front soll daher am 6. Mai mit bunten Lichtern angestrahlt werden.
Bühne wird im Eingang errichtet
Für Programm haben die Organisatoren ebenfalls gesorgt. Unter dem Balkon des Eingangsbereiches soll eine Bühne errichtet werden, sagt Schmidt-Domogalla. Dort treten dann die Musikerinnen und Musiker der Gesamtschule Wulfen sowie die Coverband „The Greyhounds“ auf. Außerdem legt DJ Jan Verholt auf. Der SuS Grün-Weiß Barkenberg verkauft Getränke und Speisen.
Das Fest solle zudem den Abriss mit etwas Positivem verbinden, so Schmidt-Domogalla. Er lege daher sehr viel Wert darauf, nicht von einer Abrissparty, sondern vielmehr von einer Aufbruchparty zu sprechen. „Wir hoffen, dass wir in einigen Jahren einen Neubau haben“, sagt er.
Jahrelange Brachfläche
Bis es soweit ist, dauere es aber. Der Architekt weiß: „Erstmal werden wir jahrelang eine Brachfläche vorfinden, sodass der Wulfener Markt an dieser Seite keine Begrenzung mehr hat. Dadurch wird der Ortseindruck leiden.“
Schmidt-Domogalla ist einerseits froh, dass dann der Leerstand beseitigt ist. Unter anderem habe mangelnde Pflege dazu geführt, dass der Wulfener Markt immer mehr verwahrlost sei, meint er. Andererseits gehe mit dem Abriss auch ein Stück Architekturgeschichte verloren. „Das ist traurig und sehenswert zugleich.“
Abriss und Neubau: Der neue Wulfener Markt braucht noch viel Zeit
Entscheidung gefallen: Ein Barkenberger plant den neuen Wulfener Markt
Schrottimmobilie Wulfener Markt: Wann der Abriss endlich beginnen soll