Notfallpunkt im Niemandsland: Hardter und Östricher müssen im Ernstfall zur Autobahn

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Notfallpunkt im Niemandsland: Hardter und Östricher müssen im Ernstfall zur Autobahn

rnNotfall-Infopunkte

Bei einem Blackout gibt‘s Hilfe an insgesamt zwölf Notfall-Infopunkten in Dorsten. Die Punkte liegen überwiegend zentral in den Stadtteilen inmitten von Wohnbebauung - mit einer Ausnahme.

Dorsten

, 11.01.2020, 18:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Zwölf Notfall-Infopunkte gibt es in Dorsten. Besetzt werden sie bei längeren Stromausfällen oder bei einem Totalausfall der Telefonnetze mit Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, DRK, THW und DLRG. Die Helfer nehmen vor Ort Notfall-Meldungen entgegen und leiten sie per Funk weiter an die Leitstelle.

Einer dieser Notfall-Infopunkte auf Dorstener Stadtgebiet befindet sich auf dem Pendlerparkplatz an der Königsberger Allee in Höhe der Autobahn-Anschlussstelle Dorsten-West - genau zwischen den Stadtteilen Hardt und Östrich.

Ziemlich weit draußen, findet ein Leser und fragt: „Wieso wurde gerade dieser Punkt ausgewählt?“ Dort gebe es weder Licht noch Wohnbebauung. Seine Befürchtung: Wenn sich im Notfall dort mehrere Leute versammeln, entsteht möglicherweise eine neuer Unfallpunkt. Und ältere Menschen, die auf Gehhilfen angewiesen sind, können den Parkplatz gleich gar nicht erreichen.

Olaf Kliem von der Dorstener Feuerwehr hat die Standorte für Dorsten geplant. Er verweist auf das „riesige Stadtgebiet“ und die nicht immer einfache Aufgabe, alle Stadtteile zu versorgen: „Wir müssen auch berücksichtigen, wie leistungsfähig die Feuerwehr ist.“

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Bei einem totalen Blackout kämen nämlich zahlreiche Zusatzaufgaben auf die Einsatzkräfte zu. Für die Notfall-Infopunkte stehe wiederum nur begrenztes Personal zur Verfügung, weshalb man nicht an beliebig vielen Standorten so einen Punkt einrichten und unterhalten könne.

Diese Faktoren sprechen für den Pendlerparkplatz

Für den Pendlerparkplatz an der Autobahn sprechen laut Kliem mehrere Faktoren: die zentrale Lage zwischen zwei Stadtteilen, die allgemeine Bekanntheit in der Bevölkerung und die gute Erreichbarkeit mit Fahrzeugen. „Jemand mit Rollator würde sich ja auch nicht zu Fuß auf den Weg ins Krankenhaus machen, sondern Hilfe bei Nachbarn suchen und jemanden bitten, einen Notruf abzusetzen.“

Als erste Standorte der Notfall-Infopunkte wurden die Gerätehäuser der Feuerwehr ausgewählt. „Der Bürger weiß, wo seine Feuerwehr ist und in den Gerätehäusern gibt es eine Notstromversorgung“, erklärt Feuerwehrmann Kliem. Aber nicht in jedem Stadtteil steht so ein Gerätehaus. Östrich oder Deuten beispielsweise haben keins.

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