Die Stadt Dorsten trifft schon länger Vorkehrungen für mögliche Krisen und Katastrophen. Wenige Tage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hielt Bürgermeister Tobias Stockhoff in einer Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses eine bemerkenswerte Rede. Darin stimmte er auf mögliche Szenarien wie einen Blackout, Cyber-Angriffe und andere Notfälle ein.
Damit Bürgerinnen und Bürger auch bei einem längeren Stromausfall oder einem Zusammenbruch des Fest- und Mobilfunknetzes Notrufe abgeben können, gibt es an 13 Standorten in Dorsten Notfall-Infopunkte. Diese werden bei einem Blackout mit Einsatzkräften der Feuerwehr, der Polizei oder des Technischen Hilfswerks besetzt, die Notrufe entgegennehmen und sie per Funk der Kreisleitstelle übermitteln.
Rote Schilder mit weißer Aufschrift „Notfall-Infopunkt“ weisen auf die Standorte hin, an denen unter anderem Formulare für die Notrufaufnahme hinterlegt sind. Besetzt werden diese Stellen aber nur, wenn der Strom oder das Telefonnetz länger ausfallen, betont Olaf Kliem, der bei der Dorstener Feuerwehr das Sachgebiet Einsatzplanung verantwortet. „Normalerweise sind die Punkte nicht besetzt.“ Lebensmittel oder Möglichkeiten zum Aufwärmen gibt es dort nicht.
Standort aufgelöst
Vor zwei Jahren hatte es Kritik am Standort eines bestimmten Notfall-Infopunkts zwischen den Stadtteilen Hardt und Östrich gegeben. Dieser befand sich auf dem Pendlerparkplatz an der Königsberger Allee auf Höhe der Autobahn-Anschlussstelle Dorsten-West. Viel zu weit draußen, lautete die Kritik von Anwohnern. Dort gebe es außerdem weder Licht noch Wohnbebauung. Befürchtet wurde, dass im Notfall möglicherweise Unfallgefahr bestehen könnte, wenn sich dort zeitgleich mehre Menschen versammeln.

Der Notfall-Infopunkt auf dem Pendlerparkplatz wird nach Angaben der Stadt aufgelöst und durch zwei neue Standorte ersetzt. In Östrich befindet sich nun ein solcher Sammelpunkt an der Wilhelm-Lehmbruck-Schule. Auf der Hardt wurde zudem einer am Schützenfestplatz eingerichtet. Zuvor hatten sich die beiden Stadtteile den Punkt auf dem Pendlerparkplatz teilen müssen. Jetzt befindet sich mindestens einer in jedem Dorstener Stadtteil.
Standorte der Notfall-Infopunkt in Dorsten: Altendorf-Ulfkotte: Gerätehaus Feuerwehr, Altendorfer Straße 246a; Altstadt/Feldmark: Gerätehaus Feuerwehr, Lippetal 14; Altstadt/Feldmark: Polizeiwache Dorsten, Südwall 13; Deuten: Parkplatz ehem. Hotel Grewer, Weseler Straße 351; Hardt: Schützenfestplatz Gahlener Straße; Hervest: Hauptfeuer- und Rettungswache, An der Wienbecke 12; Hervest: Gerätehaus Feuerwehr, Dorfstraße 17; Holsterhausen: Gerätehaus Feuerwehr, Heroldstraße 3; Lembeck: Gerätehaus Feuerwehr, Lippramsdorfer Straße 15; Östrich: Wilhelm-Lehmbruck-Schule, Gahlener Straße 284; Rhade: Gerätehaus Feuerwehr, Erler Straße 67; Wulfen: Gerätehaus Feuerwehr, Dülmener Straße 72; Wulfen-Barkenberg: Katholische Kirche St. Barbara, Surick 215.
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