
© Stefan Diebäcker
Neuer Centermanager der Mercaden in Dorsten bringt viel Erfahrung mit
Mercaden Dorsten
Seit zwei Wochen haben die Mercaden in Dorsten einen neuen Centermanager - der fünfte in nicht einmal vier Jahren. Ralf Gertz hat sich aber sehr bewusst für diese Aufgabe entschieden.
Lange sind sie nicht geblieben, die vier Vorgänger von Ralf Gertz. Aus unterschiedlichen Gründen verließen sie Dorsten und die Mercaden. Andreas Messer wurde vor Kurzem sogar während der Probephase gekündigt. Für ihn war das Centermanagement Neuland, für Ralf Gertz ist es das nicht.
Einzelhandel von der Pike auf gelernt
Gertz, seit Anfang letzter Woche in Dorsten, kennt sich nach eigenem Bekunden im Einzelhandel aus. „Ich habe das von der Pike auf gelernt“, sagt der 58-Jährige. Karstadt, Peek & Cloppenburg und AppelrathCüpper waren die beruflichen Stationen in den vergangenen Jahrzehnten, in denen er sich weitergebildet und Karriere gemacht hat.
Vor sieben Jahren wechselte er zur Hamburger Koprian IQ, war in ihrem Auftrag Centermanager im bayerischen Deggendorf und in Flensburg, bevor er nach Essen wechselte. Dort war Ralf Gertz fünf Jahre für die Rathaus-Galerie in der Innenstadt verantwortlich, nach deren Verkauf hatte er die Wahl. „Ich habe mich bewusst für die Mercaden entschieden“, sagt er.
„In den Mercaden hat sich viel getan“
Gertz möchte dort „aus meinem Erfahrungsschatz schöpfen“ und glaubt, das Einkaufscenter weiter nach vorne bringen zu können. Die Lage sei sehr gut, in den letzten Monaten habe sich baulich viel getan. „Ich war vor einem Jahr in den Mercaden, das ist jetzt ein himmelweiter Unterschied.“
Noch nicht verändert hat sich der Leerstand in den Mercaden. Doch auch da ist wohl Land in Sicht. „Der Umbau hat sich herumgesprochen, das kommt bei Interessenten sehr gut an. Wir sind mit unterschiedlichen Unternehmen im Gespräch.“ Ziel sei es, langfristige Mietpartner zu finden, die „für Leidenschaft und Kompetenz stehen“.
Man muss die Stadt insgesamt betrachten
Namen nennt der neue Centermanager nicht, das ist in der Branche auch nicht üblich, bevor Verträge unterschrieben sind. In der Gastronomie sowie im Bereich der Herren- und Kindermode sieht er Potenzial. Wichtig sei aber, die Stadt und die Einzelhandelsstruktur insgesamt zu betrachten. „Die Innenstadt ist sehr schön, der Branchenmix gut“, beschreibt er seinen ersten Eindruck.
Mit der Interessengemeinschaft Altstadt hat er sich bereits ausgetauscht, den Bürgermeister hat er am Mittwoch besucht. Wichtig sei nun, im neuen Jahr die letzten Umbaumaßnahmen in Absprache mit den Eigentümern in Angriff zu nehmen und das Image der Mercaden weiter zu verbessern.
Auf die „regionale Schiene“ setzt Ralf Gertz nicht nur, weil er enger mit örtlichen Vereinen zusammenarbeiten möchte, sondern auch privat. In Kürze zieht der gebürtige Baden-Württemberger von Essen nach Dorsten. Die Wochenenden verbringt er aber meist in der Nähe von Heidelberg. Dort lebt und arbeitet seine Frau - natürlich auch im Einzelhandel.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
